Politik

Arbeitsgruppe prüft VWA und Diplomarbeiten wegen KI

Die Zukunft der Matura: Ist die Vorwissenschaftliche Arbeit noch zeitgemäß?

Bildungsminister Martin Polaschek (ÖVP) hat kürzlich aufgrund der Entwicklung im Bereich der Künstlichen Intelligenz angekündigt, die Vorwissenschaftliche Arbeit an den Allgemeinbildenden Höheren Schulen (AHS) sowie die Diplomarbeiten an den Berufsbildenden Höheren Schulen (BHS) im Rahmen der Matura zu überdenken. Eine eigene Arbeitsgruppe wurde zu diesem Zweck eingesetzt, um verschiedene Optionen zu prüfen, die von einer Reform der VWA bis hin zur Abschaffung reichen.

Die Vorwissenschaftliche Arbeit (VWA) stellt einen wesentlichen Bestandteil der Matura dar, neben den schriftlichen und mündlichen Prüfungen. Eingeführt im Jahr 2015 für AHS und 2016 für BHS, dient die VWA bzw. Diplomarbeit als schriftliche Arbeit auf vorwissenschaftlichem Niveau zu einem festgelegten Thema mit einem Umfang von 40.000 bis 60.000 Zeichen. Zusätzlich zur Ausarbeitung der Arbeit ist auch eine Präsentation und Diskussion im Rahmen der Matura erforderlich. Im Gegensatz zur früheren Fachbereichsarbeit, die ein Fach in der schriftlichen Matura ersetzte und optional war, ist die VWA bzw. Diplomarbeit für alle Schülerinnen und Schüler verpflichtend.

Nachdem Standesvertreter der AHS-Lehrer vor kurzem das Ende der obligatorischen VWA gefordert hatten, um soziale Ungerechtigkeiten zu vermeiden, wird nun die mögliche Rolle von Künstlicher Intelligenz als weiterer Einflussfaktor diskutiert. Die verstärkte Notwendigkeit einer umfassenderen Betreuung aufgrund des potenziellen KI-Einsatzes würde das Lehrpersonal in einer Zeit des Lehrermangels zusätzlich belasten, so die Argumentation der Österreichischen Professorenunion (ÖPU) und Christgewerkschafter (FCG).

Es bleibt abzuwarten, welchen Weg Bildungsminister Polaschek bezüglich der Vorwissenschaftlichen Arbeit einschlagen wird und welche Entscheidungen in Bezug auf Reformen oder die mögliche Abschaffung getroffen werden. Die Diskussion rund um die Anpassung der Matura an die Entwicklungen im Bildungsbereich, insbesondere im Hinblick auf Künstliche Intelligenz, bleibt somit weiterhin aktuell.

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