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AK-Studie enthüllt alarmierende Missstände im Gesundheits- und Sozialbereich

Eine Studie der steirischen Arbeiterkammer zeigt besorgniserregende Zustände im Gesundheits- und Sozialbereich. Trotz zahlreicher Maßnahmen zur Verbesserung der Arbeitsbedingungen bleiben die Burnout-Raten unter den Beschäftigten hoch. Mehr als 41 Prozent der Befragten erleben moderate, knapp fünf Prozent schwere Burnout-Symptome. Diese Werte haben sich seit einer vergleichbaren Untersuchung im Jahr 2014 kaum verändert.

Ein erheblicher Anteil der Belegschaft leistet regelmäßig Überstunden. Fast die Hälfte arbeitet bis zu zehn Überstunden im Monat, ein weiteres Fünftel gibt an, zwischen elf und 20 Überstunden zu arbeiten. Zudem gehen rund 85 Prozent der Beschäftigten im letzten Jahr zumindest einmal krank zur Arbeit. Die Hauptgründe dafür sind die Sorge um die Betreuten und Solidarität mit Kollegen.

Die Zukunftsaussichten innerhalb des Sektors sind düster. Drei von vier Befragten befürchten, dass sich die Situation noch weiter verschlechtern wird. Mehr als zwei Drittel denken regelmäßig über einen Berufsausstieg nach, knapp zehn Prozent planen konkret, den Bereich in den nächsten Jahren zu verlassen.

Die Pflegereform hat neue Ungerechtigkeiten geschaffen. 63 Prozent der Befragten sind mit den Vergabekriterien unzufrieden. Die Frustration im Bezug auf die Reform hat zugenommen.

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Die Arbeiterkammer fordert massive öffentliche Anstrengungen, um die Situation zu verbessern. Es müssen Rahmenbedingungen geschaffen werden, die den Beschäftigten ermöglichen, ihre Arbeit bis zum gesetzlichen Pensionsalter ohne gesundheitliche Schäden ausüben zu können.

Die Ergebnisse dieser Studie verdeutlichen, dass in den letzten zehn Jahren nur oberflächliche Maßnahmen ergriffen wurden, ohne eine nachhaltige Verbesserung zu erreichen. Eine besonders beunruhigende Zahl aus der Studie ist, dass ein Drittel der Befragten angibt, sich nicht in der eigenen Einrichtung pflegen oder betreuen lassen zu wollen. Dies sollte alle Verantwortlichen aufrütteln.

Um einen Überblick über die Ergebnisse der Studie zu geben, wird eine Tabelle mit den wichtigsten Daten angezeigt:

| | Moderate Burnout-Symptome | Schwere Burnout-Symptome | Überstunden (monatlich) | Krank zur Arbeit gegangen | Befürchtung einer Verschlechterung | Gedanken an Berufsausstieg | Planen Berufsausstieg | Unzufriedenheit mit Vergabekriterien |
|-----------------------|--------------------------|--------------------------|------------------------|--------------------------|-----------------------------------|----------------------------|-----------------------|------------------------------------|
| Beschäftigte | 41 % | knapp 5 % | Bis zu 10 | 85 % | 75 % | 67 % | knapp 10 % | 63 % |

Diese Studie trägt zur Aufdeckung der Missstände im Gesundheits- und Sozialbereich bei und fordert die politischen Entscheidungsträger zu einem mutigen Kraftakt auf, um eine Verbesserung der Arbeitsbedingungen zu erreichen. Es ist von entscheidender Bedeutung, dass die Beschäftigten ihre Arbeit bis zum gesetzlichen Pensionsalter ohne gesundheitliche Schäden verrichten können, um eine bestmögliche Betreuung und Pflege für die Betroffenen sicherzustellen. Es müssen dringend Maßnahmen ergriffen werden, um das System vor dem Kollaps zu bewahren.



Quelle: Arbeiterkammer Steiermark / ots

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