Der Bau der Autobahn 39 zwischen Lüneburg und Wolfsburg steht erneut im Mittelpunkt der Debatte! Sparzwänge im Bundeshaushalt und das drohende Aus der Ampel-Regierung bringen das umstrittene Projekt zurück ins Rampenlicht. Während die Befürworter aus der Region auf einen schnellen Bau drängen, hoffen die Kritiker auf eine neue, umweltfreundlichere Herangehensweise der kommenden Regierung.
Die Industrie- und Handelskammern Braunschweig sowie Lüneburg-Wolfsburg betonen, dass der Lückenschluss zwischen Lüneburg und Wolfsburg den größten autobahnfreien Raum Deutschlands schließen würde. „Die Autobahn schafft eine direkte Nord-Süd-Verbindung, die weit über die Region hinauswirkt“, so die Kammern. Eine verbesserte Anbindung an den Hamburger Hafen könnte den Handel mit nordeuropäischen Wachstumsmärkten ankurbeln. Doch die Kritiker, angeführt vom Verkehrsclub Deutschland (VCD), sehen in den bevorstehenden Neuwahlen eine Chance für einen Umdenkprozess: „Wir hoffen, dass die neue Regierung eine verkehrliche Bestandsaufnahme macht“, erklärt VCD-Sprecher Hans-Christian Friedrichs.
Die Zahlen sprechen für sich
Das geplante Teilstück der A39 ist stolze 106 Kilometer lang und soll Pendlern die ersehnte Verbindung bieten. Die Kosten für den Bau belaufen sich auf 1,5 bis 2 Milliarden Euro. Bundesverkehrsminister Volker Wissing hatte erst kürzlich die hohe Priorität des Projekts betont, das im Bedarfsplan des Bundestages als „vordringlicher Bedarf“ eingestuft wurde. Doch die Naturschutzorganisation BUND Niedersachsen bleibt hartnäckig und will den Bau auf rechtlichem Weg verhindern. „Der Bau würde immense Auswirkungen auf Natur und Umwelt haben“, warnt eine Sprecherin und fordert eine Neubewertung des Projekts durch die nächste Bundesregierung.
Die A39 ist nicht nur ein Verkehrsprojekt, sondern auch ein heiß umkämpftes Thema. Während das Verkehrsministerium in Niedersachsen unermüdlich an dem Lückenschluss festhält und betont, dass der Planungsprozess unabhängig von den Wahlen weiterläuft, sieht der BUND die Notwendigkeit, das Vorhaben auf den Prüfstand zu stellen. Die A39 könnte als eines der umweltschädlichsten Projekte des Bundesverkehrswegeplans in die Geschichte eingehen, wenn die nächste Regierung nicht umsteuert.