
Die Wiener ÖVP hat Karl Mahrer trotz seiner Anklage in der Causa Wienwert als Spitzenkandidat für die Gemeinderatswahl am 27. April 2025 nominiert. Die Entscheidung wurde vom Präsidium und Vorstand der Landespartei getroffen, wie ein Sprecher der APA mitteilte. Mahrer, der die Vorwürfe seit Beginn zurückweist, soll die Liste mit einer „überwältigenden Mehrheit“ der Kandidatinnen und Kandidaten anführen, trotz interner Kritik. Die Volkspartei kämpft dabei um ihren Platz als zweitstärkste Kraft im Gemeinderat, nachdem sie bei der letzten Wahl 2020 einen beeindruckenden Anstieg auf 20,4 Prozent der Stimmen verzeichnete, wie vienna.at berichtet.
Der Freitag, an dem die Kür der Spitzenkandidaten stattfand, wurde von vielen mit Spannung erwartet. Trotz offener Kritik von innerhalb der Partei, darunter Aussagen von Walter Ruck, Präsident der Wirtschaftskammer Wien, blieb Mahrer gelassen. „Es gibt schlicht keine Mehrheit gegen Mahrer“, klärte sein enger Vertrauter Peter Sverak vor der Abstimmung auf. Während die Zustimmung zu Mahrer in der Partei überwogen hat, gibt es aus dem Umfeld von Sebastian Kurz und Gernot Blümel das Gefühl, dass die ÖVP derzeit in den Umfragen nur noch bei etwa 13 Prozent steht, wie etwa kurier.at meldet.
Koalitionsperspektiven
Eine Koalition mit der SPÖ spielt für Mahrer eine zentrale Rolle. Trotz der Anklage scheint er bereit zu sein, als Vizebürgermeister mit der Sozialdemokratie zu verhandeln. Kritiker innerhalb der eigenen Reihe argumentieren jedoch, dass Bürgermeister Michael Ludwig es sich nicht leisten kann, eine Regierung mit einem Angeklagten einzugehen. Es bleibt abzuwarten, wie sich die Lage während des Wahlkampfs weiterentwickeln wird, denn auch die internen Strukturen der ÖVP scheinen sich in Bewegung zu setzen, mit mehreren Abgängen prominenter Mitglieder.
Ort des Geschehens
Details zur Meldung