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Die deutsche Politik-Szene steht Kopf! Ein Tweet der Grünen-Politikerin Renate Künast sorgt für heftige Diskussionen und entsetzt Kritiker aus unterschiedlichsten Lagern. In einer brisanten Botschaft auf X erklärte Künast die Geburt eines „palästinensischen Juden“ – eine mutige, aber riskante Aussage, die sie mit ihrer Kritik an der Migrationspolitik verband. Ihr Post, der die Migrationsdebatte anheizen sollte, ging nach hinten los, als die Kritik beinahe aus allen Rohren zu kommen schien.
Künast zitierte den Publizisten Nils Minkmar, der seinen Newsletter für diesen ungewöhnlichen Vergleich nutzte, und schrieb am Sonntag: „An diesen Tagen feiern alle die Geburt eines palästinensischen Juden, dessen Eltern mittellos umherziehen. Danach geht wieder das Rennen darum los, wer am gnadenlosesten abschiebt und Migranten öffentlich wirkungsvoll drangsaliert.“ Kritiker wie der Autor Andreas Hallaschka widersprachen heftig und betonten, dass jeder Satz Künasts historisch inkorrekt sei. Die Region wurde zur Zeit Jesu nicht Palästina genannt, betonte Hallaschka, sondern habe damals zur römischen Provinz Judäa gehört. Jesu Eltern seien nicht mittellos gewesen; Josef war Handwerker und Grundbesitzer (Quelle: Welt).
Heftige Kritik auch von Parteifreunden
Der Protest beschränkte sich jedoch nicht nur auf verärgerte Historiker. Selbst innerhalb ihrer eigenen Partei stieß Künasts Tweet auf massiven Widerstand. Volker Beck, ebenfalls Mitglied der Grünen und Präsident der deutsch-israelischen Gesellschaft, bezeichnete die Äußerung als „peinlichen Ausrutscher“. Beck warf Künast indirekt Antisemitismus vor, indem er auf die historische Unkorrektheit und deren tiefere Implikationen hinwies. Dies sei ein Versuch, die Zugehörigkeit Jesu zum jüdischen Volk aus der Geschichte zu streichen.
Auch Jutta Ditfurth, ehemals Teil der Grünen, zeigte sich besorgt und warnte, dass Unkenntnis über die Geschichte des christlichen Antijudaismus gefährlich sei. Ihr Kommentar spricht Bände über das mögliche Nachspiel, das Künasts Tweet noch haben könnte. Das Palästina des siebten Jahrhunderts – erst dann gab es muslimische Bewohner der Region – hat keinerlei Bezug zur Zeit Jesu. Die Römer benannten die Gegend erst später um, offenbarte Ditfurth.
Die Debatte auf X
Auf der Plattform X, ehemals Twitter, überhäuften die Nutzer den Post von Künast mit Kontexthinweisen – ein klarer Fall von „CommunityNotes“, die alternative Perspektiven aufzeigen. „Jesus war Jude“ und „Die Eltern waren nicht mittellos“ erklangen als kontextuelle Ergänzung zu Künasts Botschaft. Wie scharf die Debatte geführt wird, zeigt sich auch in den Kommentaren von Arnd Diringer, einem Juristen, der schrieb, dass die alljährlichen „FakeNews“ von Künast und anderen die Weihnachtsgeschichte manipulierten, um in eigene Weltbilder zu passen (Quelle: x.com).
Die Folgen dieser hitzigen Diskussion könnten weitreichend sein und haben einmal mehr zu schnellen Reaktionen in der politischen Landschaft geführt. Ob dieser mediale Wirbel der Migrationsdebatte substanziell etwas beiträgt, steht allerdings auf einem anderen Blatt.
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