In einem dramatischen politischen Umbruch haben die Wähler Grönlands bei den jüngsten Parlamentswahlen eine klare Richtung vorgegeben. Die oppositionelle Mitte-Rechts-Partei Demokraatit erhielt laut ersten offiziellen Ergebnissen 30,4 Prozent der Stimmen und setzt sich für eine schrittweise Annäherung an die Unabhängigkeit von Dänemark ein. Die ebenfalls oppositionelle Partei Naleraq hingegen, die auf eine rasche Unabhängigkeit drängt, kam auf 23,7 Prozent der Stimmen. Diese Wahl, an der 40.500 von insgesamt knapp 57.000 Grönländern teilnahmen, zieht besondere Aufmerksamkeit auf sich, nicht zuletzt aufgrund der kontroversen Äußerungen des US-Präsidenten Donald Trump, der Grönland für die USA erwerben möchte, was landesweit 85 Prozent der Bevölkerung ablehnt, wie oe24 berichtete.
Ein kritischer Moment für Grönland
Die Wahlen finden vor dem Hintergrund geopolitischer Spannungen statt, die durch Trumps Kaufangebot für Grönland angeheizt werden. Die grönländische Regierung versucht, die Unabhängigkeit zu betonen und gleichzeitig die strategische und wirtschaftliche Bedeutung des Gebiets zu erhaltend. Die Vorsitzende von Royal Greenland, Maliina Abelsen, äußerte sich besorgt über Trumps Äußerungen und bezeichnete sie als respektlos gegenüber dem grönländischen Volk: "Wir sind nicht käuflich. Wir spielen hier in dieser Welt kein Monopoly," so Abelsen. Diese besorgniserregenden Entwicklungen werfen auch einen Schatten auf die lange bestehende Beziehung zwischen Dänemark und Grönland, wie Euronews berichtete.
Die kommende Wahl im April wird entscheidend dafür sein, wie die Grönländer ihren Weg zur Unabhängigkeit gestalten wollen. Auch innerhalb Dänemarks gibt es Stimmen, die mehr Aufmerksamkeit für Grönland fordern und die Notwendigkeit der Zusammenarbeit betonen. Der EU-Kommissar für Verteidigung, Andrius Kubilius, stellte die Verteidigungsbereitschaft der EU für Dänemark heraus, was die geopolitischen Dimensionen der Diskussion um Grönlands Zukunft unterstreicht. Der Druck auf die Dänische Regierung und die Herausforderung einer potenziellen Unabhängigkeit wird in den kommenden Monaten zunehmen.
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