Die Zukunft der katholischen Kirche in Europa steht auf der Kippe und das im Herzen Wiens. Kardinal Christoph Schönborn äußerte kürzlich in einem Pressegespräch, dass die Ernennung eines neuen Kardinals aus Österreich durch Papst Franziskus keineswegs sicher sei. Dies sei, so Schönborn, besonders sichtbar, wenn man bedenke, dass der Papst in den letzten Jahren systematisch neue Kardinäle in zahlreichen Ländern, auch in Asien mit nur einer geringen Anzahl von Gläubigen, ernannt hat. Der Wiener Erzbischof verwies auf die sich verändernde Gewichtung traditioneller Kardinalsorte in Europa und betonte, dass der Einfluss der europäischen Kirche schwindet, während neue Perspektiven auftauchen, wie etwa die von Kardinälen in Regionen, die ratsam als „Peripherien“ bezeichnet werden. Die Worte von Schönborn sind eindringlich: „Vielleicht wird es ja in Österreich eine sehr charismatische oder faszinierende Gestalt geben, die den Papst bewegt, dass er sie zum Kardinal ernennt“, erklärte er. Der Kardinal hat jedoch keinen Einfluss auf diese Entscheidungen und sieht sich als Zuschauer im Prozess dieser Ernennungen, wie er in einem Interview mit Kathpress hervorhob.
Inmitten dieser beruflichen Unsicherheiten blickt Kardinal Schönborn auch auf seine eigenen Erfahrungen zurück, einschließlich seiner tiefen Verbundenheit mit den Armen. „Die Begegnung mit einem Obdachlosen hat mir gezeigt: Das Evangelium ist wahr“, erinnerte sich der Kardinal bei einem Segnungsgottesdienst im Wiener Stephansdom, wie CNA Deutsch berichtete. Trotz seines bevorstehenden Rücktritts mit 80 Jahren im Januar 2025 beabsichtigt er, weiterhin für die Bedürftigen aktiv zu sein, was ihm am Herzen liegt. Schönborn zeigt sich optimistisch über die Zukunft der Kirche, glaubt fest, dass sie lebendig bleibt und plant einen Gottesdienst zur Feier seiner Amtszeit. Seine Verantwortung als Oberhirte hat er zwar bald abzugeben, aber sein Engagement für die Armen und das Evangelium bleibt ungebrochen und fest verankert in seiner Person.
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