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Die Zuckerrübenproduktion in Österreich steht vor einem ernsthaften Wendepunkt. Wie noe.ORF.at berichtet, endete Anfang Februar die Zuckerrübenkampagne an den Agrana-Standorten in Tulln und Leopoldsdorf. In 137 Tagen wurden 3,3 Millionen Tonnen Zuckerrüben verarbeitet. Dies ist ein signifikanter Anstieg im Vergleich zum Vorjahr, wo 2,6 Millionen Tonnen verarbeitet wurden. Allerdings hatte Agrana mit schlechten Wetterbedingungen zu kämpfen, insbesondere schwere Regenfälle zu Beginn der Ernte, die die Zuckerrübenqualität beeinträchtigten. Der Zuckergehalt sank auf etwa 15 Prozent – deutlich unter dem Vorjahreswert von 17 Prozent.
Sinkende Anbauflächen und Umsatzrückgang
Für die kommende Saison rechnet Agrana mit einer Ernte von nur etwa 300.000 Tonnen Zucker. Die Anbaufläche für Zuckerrüben reduziert sich massiv von 42.500 Hektar im Vorjahr auf voraussichtlich rund 28.000 Hektar. Dieser Rückgang ist auf hohe Importmengen aus der Ukraine zurückzuführen, die den europäischen Zuckermarkt unter Druck setzen. Wegen der Erhöhung der Zollfreigrenze durch die Europäische Kommission ist die Lage für heimische Rübenbauern äußerst angespannt. Sie forderten eine Rückkehr zu einer Obergrenze dür Zuckereinfuhren, die durch die Ukraine seit Beginn des Konflikts überschritten wird, wie von bauernzeitung.at bestätigt.
Nach einem bestandenen Krisenjahr, in dem die Rübenanbaufläche auf 38.000 Hektar erhöht werden konnte, befindet sich der derzeitige Anbau mit etwa 28.000 Hektar auf dem niedrigsten Niveau seit 2019. Das versprochene Lieferrecht wird im nächsten Jahr auf nur 270.000 Tonnen reduziert, was eine Herausforderung für die deutschen Zuckerproduzenten darstellt. Agrana plant, die Lage weiterhin genau zu beobachten und wird entscheiden, ob strukturelle Maßnahmen notwendig sind. Die Unsicherheit bleibt, da die Rübenbauern auf zukünftige Marktentwicklungen angewiesen sind, die entscheiden werden, ob und wie die Produktion angepasst werden muss.
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