In Österreich stehen bedeutende Änderungen für Zahnfüllungen an, da das umstrittene Amalgam ab dem 1. Januar 2025 EU-weit verboten wird. Nach langen Verhandlungen haben die Zahnärztekammer und die Versicherungsanstalt öffentlich Bediensteter, Eisenbahnen und Bergbau (BVAEB) eine Einigung erzielt. Ab diesem Datum werden Glasionomerzemente und das neuartige Material Alkasit als Kassenleistungen verfügbar sein, um Amalgam zu ersetzen. Diese Entscheidung hat Auswirkungen auf über 1,2 Millionen Versicherte der BVAEB, die von den neuen Vorschriften profitieren werden. Der Tarif für diese Materialien orientiert sich an den bisherigen Sätzen für schwangere Frauen, stillende Mütter und Kinder unter 15 Jahren, während Kompositfüllungen im Bereich der Seitenzähne weiterhin privat bezahlt werden müssen, wie Kosmo.at berichtete.
Streit um Kostenübernahme
Die Österreichische Gesundheitskasse (ÖGK) hat bislang keine Einigung mit der Zahnärztekammer erzielen können, zeigt jedoch ein gewisses Entgegenkommen, indem sie bereit ist, 20 Prozent mehr für amalgamfreie Füllungen zu zahlen. Dennoch lehnt die Zahnärztekammer dies ab und drängt auf die Bereitstellung von Glasionomerzement als kostenfreies Material. Dies sorgt für Frustration seitens der ÖGK, die sogar in Erwägung zieht, individuelle Vertragsangebote direkt an Zahnärzte zu richten, um den Stillstand zu überwinden. Trotz der Differenzen bleibt die Zahnärztekammer gesprächsbereit und appelliert an die ÖGK sowie die Sozialversicherung der Selbständigen (SVS), die bereits erzielte Einigung als Beispiel für zukünftige Vereinbarungen zu nutzen, wie MeinBezirk.at anmerkte.
Mit dem nahenden Amalgamverbot wächst der Druck auf alle Beteiligten, eine breite und kostengünstige Versorgung mit sichereren Füllmaterialien zu gewährleisten. Die Gespräche zwischen der ÖGK und der Zahnärztekammer bleiben dennoch angespannt, da ein für November geplanter Termin abgesagt wurde. Während die Gesundheitskasse sich weiterhin bemüht, Lösungen für die rund 7,6 Millionen Versicherten anzubieten, bleibt abzuwarten, ob in naher Zukunft eine Einigung erzielt werden kann, um den reibungslosen Übergang zur neuen Füllungstechnik zu erleichtern.
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