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Am 1. Januar 2025 tritt das EU-weite Amalgamverbot in Kraft, was einen bedeutenden Umbruch in der zahnmedizinischen Versorgung darstellen wird. Andreas Huss, Obmann der Österreichischen Gesundheitskasse (ÖGK), steht im Zentrum der Diskussion, da er jüngst behauptete, die Verhandlungen mit der Zahnärztekammer seien aufgrund von unkooperativen Bedingungen ins Stocken geraten. In seiner Erklärung zur ZIB stellte Huss fest, dass er von der Zahnärztekammer während mehrerer Verhandlungsversuche „den Sessel vor die Tür gestellt“ bekam, was die Verhandlungen nahezu unmöglich machte, wie APA-OTS berichtete.
Die Verzögerungen sind besonders besorgniserregend, da bis zum Inkrafttreten des Verbots Lösungen für die 7,6 Millionen Versicherten der ÖGK gefunden werden müssen. Der aufgrund von Huss’ massiven öffentlichen Äußerungen entstandene Druck behindert die Verhandlungen, was sich als problematisch erweist, da bereits vielversprechende Alternativen zum Amalgam, wie das Material Alkasit, geprüft werden. Dieses wurde von der ÖGK als geeignete Lösung identifiziert und wird bereits in den Zahngesundheitszentren eingesetzt, wie Kosmo berichtete. Die Notwendigkeit eines konsensorientierten Dialogs zwischen der ÖGK und der Zahnärztekammer drängt sich angesichts dieser Entwicklungen unbestreitbar auf.
Trotz der angespannten Verhandlungsposition gibt die ÖGK nicht auf. Die Gesundheitskasse hat verschiedene Vorschläge für zukünftige Gespräche unterbreitet und appelliert an die Zahnärztekammer, diese Gelegenheit zur Zusammenarbeit zu nutzen. Huss betont, dass die Verantwortung für die zahnmedizinische Versorgung ernst genommen wird und die Wünsche sowie Bedürfnisse der Versicherten an oberster Stelle stehen sollten. „Unsere Türen sind offen“, fügte er hinzu, was darauf hindeutet, dass ein konstruktives Verhandlungsergebnis nach wie vor möglich ist, allerdings wird weder die Zeit noch die Verhandlungsdynamik erleichtert durch die anhaltende öffentliche Diskussion und die Konflikte innerhalb des Verhandlungsprozesses.
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