Österreich

Zahnärzte im Konflikt: Wer zahlt für die neuen Füllungen ab 2025?

Der Konflikt um die Nachfolge von Amalgam-Füllungen in Österreich erreicht seinen Höhepunkt. Ab 2025 wird die Verwendung von Amalgam in Zahnfüllungen EU-weit verboten, was die Dringlichkeit eines alternativen, von der Krankenkasse bezahlten Materials erhöht. Die Österreichische Gesundheitskasse (ÖGK) versucht, die Situation zu entschärfen, indem sie 20 Prozent mehr für amalgamfreie Füllungen anbieten wollte. Doch die Zahnärztekammer lehnt das Angebot ab und akzeptiert nur den weniger geeigneten Glasionomerzement als kostenlose Leistung, während alle anderen Materialien als Privatleistungen betrachtet werden sollen, wie die Kleine Zeitung berichtete.

Die ÖGK zeigt sich verärgert über die Unfähigkeit der Zahnärztekammer, einen Verhandlungstermin wahrzunehmen, der für diese Woche angesetzt war. ÖGK-Obmann Huss kritisierte diese Untätigkeit als "nicht verantwortungsvoll" und kündigte an, dass die Kasse an der Kammer vorbei individuelle Verträge anbieten wird, die bereits von elf privaten Zahnambulatorien angenommen wurden. Diese Änderung könnte dazu führen, dass Patienten, die sich für einen Zahnarzt entscheiden, der sich weigert, die neuen Bedingungen zu akzeptieren, ab Januar 2025 die Kosten für ihre Füllungen vorstrecken müssen. Die exakte Höhe der Rückerstattung ist zudem noch unklar, was eine zusätzliche Unsicherheit für die Patienten bedeutet. Die Zahnärztekammer betont ihrerseits, dass die Tarife für neue Materialien nicht kostendeckend seien und fordert daher eine Anpassung der Honorarordnung, wie Der Standard berichtet.

In der aktuellen Situation sind die Perspektiven für die Patienten ungewiss. Wenn keine Einigung erzielt wird, wird ein Großteil der Zahnbehandlungen aus eigener Tasche bezahlt werden müssen – eine erhebliche Belastung für viele. Die kommenden Wochen und Monate könnten daher entscheidend für die Zukunft der zahnmedizinischen Versorgung in Österreich sein.

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Beste Referenz
kleinezeitung.at
Weitere Quellen
derstandard.at

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