Wolf in Osttirol nach Schafsrissen erschossen – Schnelles Handeln nötig!

Am 6. Juni 2025 wird ein Wolf in Osttirol nach Schafsrissen erschossen. Die Abschussverordnung tritt aufgrund mehrfacher Rissereignisse in Kraft.
Am 6. Juni 2025 wird ein Wolf in Osttirol nach Schafsrissen erschossen. Die Abschussverordnung tritt aufgrund mehrfacher Rissereignisse in Kraft. (Symbolbild/DNAT)

Umhausen, Österreich - In Osttirol sorgte ein tödlicher Schuss eines Wolfes für Aufsehen, nachdem in der Region mehrere Rissereignisse gemeldet wurden. Landeshauptmannstellvertreter Josef Geisler (ÖVP) äußerte am 6. Juni 2025 den dringenden Handlungsbedarf. Laut Kleine Zeitung wurden in der Nähe von Siedlungen drei tote Schafe entdeckt, deren Tod auf Wolfangriffe zurückgeführt wurde. Ein Wolf, der als Verursacher identifiziert wurde, wurde daher erlegt und zur Untersuchung an die Agentur für Gesundheit und Ernährungssicherheit (AGES) übergeben.

Die Abschussverordnung im Bezirk Imst, die aufgrund der Vorfälle in Kraft trat, bleibt für einen Zeitraum von acht Wochen bestehen. Geisler dankte der Osttiroler Jägerschaft für ihr schnelles Handeln. Die Verordnung soll einen Ausgleich zwischen dem Schutz von Nutztieren und dem Erhalt der Wolfspopulation herstellen.

Rissstatistiken und Entwicklungen

Die annualisierten Daten über Nutztierrisse zeigen eine komplexe Picture. Laut dem österreichischen Zentrum Bär, Wolf, Luchs wurde im Vorjahr ein Anstieg der Wolfspopulation festgestellt, mit 102 erkannten Individuen in ganz Österreich. Neun Rudel wurden nachgewiesen, wobei vier davon mit Nachwuchs belegt sind. Trotz der Zunahme der Wolfpopulation wurde ein bemerkenswerter Rückgang der Nutztierrisse festgestellt, insbesondere bei Schafen und Ziegen.

Die Zahlen für 2024 belegen, dass 304 Schafe und Ziegen durch Wölfe getötet wurden, während die Gesamtverluste im Vergleich zu den Vorjahren zurückgingen. Die Entwicklung zeigt, dass die traditionellen Opfer, insbesondere Schafe, nach wie vor die Hauptzielgruppe der Wölfe darstellen, gefolgt von Ziegen, während Rinder und Pferde seltener betroffen sind. Im Jahr 2023 waren es 460 Schafe und 20 Rinder, die dem Wolf zum Opfer fielen.

Aktuelle Herausforderungen und Management

Im aktuellen Statusbericht von Kurier wurden für das Jahr 2023 insgesamt 104 Wölfe in Österreich gezählt, was einen Anstieg von 24 im Vergleich zum Vorjahr darstellt. Die nachgewiesenen Wolfsrudel belaufen sich auf sechs und sind in mehreren Bundesländern, vor allem in Kärnten und Osttirol, verbreitet. In den Jahren 2022 und 2023 wurde ein Rückgang der Risse um fast 37% verzeichnet, was Hoffnung auf eine positive Entwicklung im Konflikt zwischen Wolf und Nutztierhaltung gibt.

In den letzten Jahren gab es immer wieder Diskussionen über den Schutz von Wölfen versus den Schutz von Nutztieren. Das Management der Tierpopulationen bleibt eine zentrale Herausforderung, wobei sich die Berichte über das Monitoring der Risse als wesentlich für die künftige Strategie erweisen. Zudem werden Entschädigungen für die Halter von Nutztieren, die durch Raubtiere geschädigt wurden, auf Kulanzbasis gewährt, was zusätzliche Komplikationen mit sich bringen kann.

Das Thema Wolf und Nutztierhaltung in Österreich bleibt angesichts der steigenden Wolfzahlen und den rissbedingten Verlusten spannend und fordert sowohl von der Politik als auch von Naturschutzorganisationen ein aktives Mitwirken.

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Ort Umhausen, Österreich
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