
Die Rückkehr der Wölfe in Europa könnte sowohl der Natur als auch dem Klima zugutekommen. Jüngste Studien geben Anlass zur Hoffnung: Ein Team unter der Leitung von Cecilia Di Bernardi an der Schwedischen Universität für Agrarwissenschaften hat Schätzungen zusammengestellt, die zeigen, dass in 34 europäischen Ländern im Jahr 2022 insgesamt ca. 21.500 Wölfe lebten, davon 19.000 in der EU. Dabei ist Österreich mit weniger als 100 Exemplaren eines der Länder mit den niedrigsten Wolfszahlen in Europa. In Staaten wie Deutschland oder Italien liegen die Bestände aber weit höher, obwohl die Rückkehr der Wölfe in vielen Regionen auch Bedenken bei Landwirten hervorruft, die Angst vor möglichen Schäden an Nutztieren haben. Laut den Daten werden jährlich etwa 17 Millionen Euro aufgebracht, um diese Verluste zu kompensieren, während gleichzeitig positive Effekte wie die Reduktion von Wildunfällen durch eine natürliche Regulierung der Wildbestände beobachtet werden können, wie kleinezeitung.at berichtet.
Wölfe als Klimahilfe
Doch das Potenzial der Wölfe endet nicht bei der Regulierung von Wildbeständen. Eine Studie der University of Leeds zeigt, dass die Rückkehr der Wölfe in schottische Highlands sogar langfristig zur Erreichung der Klimaziele beitragen könnte. Die Forscher simulierten eine Wolfspopulation von 167 Tieren und kamen zu dem bemerkenswerten Ergebnis, dass dadurch jährlich zusätzlich eine Million Tonnen CO2 gebunden werden könnten. Dies könnte bis zu fünf Prozent des angestrebten CO2-Reduktionsziels für Großbritannien bis 2050 ausmachen. Jeder einzelne Wolf könnte theoretisch zur Speicherung von etwa 6.080 Tonnen CO2 jährlich beitragen, was ihn auf einen Wert von rund 180.000 Euro schätzt, so focus.de.
Obwohl die Studie auf schockierende Weise aufzeigt, wie wichtig Wölfe für den Klimaschutz sein können, gibt es dennoch Herausforderungen zur Wiederansiedlung. Landwirte und Jäger zeigen sich skeptisch und fordern eine Diskussion über die Risiken, die eine Rückkehr der Raubtiere mit sich bringen könnte. Wissenschaftler bekräftigen, dass die Themen Artenschutz und Klimaschutz eng miteinander verbunden sind und ein Dialog zwischen den Interessengruppen unerlässlich ist, damit die Wiederansiedlung von Wölfen sowohl ökologisch als auch ökonomisch sinnvoll gestaltet werden kann.
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