
Bei den aktuellen Wirtschaftskammer-Wahlen zeichnet sich ein klarer Trend ab: Der Wirtschaftsbund bleibt dominant, während andere Parteien teils erhebliche Verluste hinnehmen müssen. Laut den Ergebnissen verzeichnete der Wirtschaftsbund (ÖWB) beeindruckende 68,8 Prozent der Stimmen, allerdings spiegeln die Zahlen auch ein stark gesunkenes Interesse wider, denn die Wahlbeteiligung fiel auf nur 26,5 Prozent – ein Rückgang um 7,2 Prozentpunkte im Vergleich zur Wahl 2020. Angesichts dieser Werte bezeichnet der Präsident des Wirtschaftsbundes, Harald Mahrer, das Ergebnis als „starkes Zeichen für Stabilität und Verlässlichkeit“ und betont, dass der ÖWB die bestimmende Kraft in der Interessenvertretung bleibt, während die Grünen mit 8,4 Prozent und einem Minus von 1,1 Prozentpunkten das Nachsehen haben, wie vienna.at berichtet.
In einer unterschiedlichen Lage steht der Sozialdemokratische Wirtschaftsverband (SWV), der zwar eine Steigerung in mehreren Bundesländern vermelden kann, gleichwohl jedoch auf das „Legitimitätsproblem“ hinweist, das durch die niedrige Wahlbeteiligung verstärkt wird. SWV-Präsident Christoph Matznetter fordert eine Reform des Wahlsystems, um der abnehmenden Teilnahme der Unternehmer:innen entgegenzuwirken. Zudem zeigt die Freiheitliche Wirtschaft (FW) ein „sensationelles Ergebnis“ mit 10,6 Prozent, was die Partei als großen Gewinn betrachtet, während sie ebenfalls die Notwendigkeit betont, die Wahlbeteiligung zu steigern, um die Wahlsysteme nicht zu entwerten, wie ooe.orf.at hervorhebt.
Die Fachliste der gewerblichen Wirtschaft Österreich (FGWÖ) brachte es lediglich auf 0,4 Prozent der Stimmen, was einem Rückgang von 0,1 Prozent entspricht, während die UNOS ihren Stimmenanteil erfolgreich mehr als verdoppeln konnte, und zwar auf 5,3 Prozent, ein Plus von 2,6 Prozent. Auf sonstige Stimmen entfielen 1,3 Prozent. Trotz dieser Verschiebungen bleibt die Dominanz des Wirtschaftsbundes ungebrochen, jedoch wird der Rückgang der Wahlbeteiligung von vielen als ernstes Warnsignal gewertet.
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