Wiens Kulturjahr 2024: Erfolge, Herausforderungen und mehr Zugang!

Wiens Kulturjahr 2024: Erfolge, Herausforderungen und mehr Zugang!

Wien, Österreich - Am 23. Juni 2025 wurde im Wiener Gemeinderat über den Rechnungsabschluss 2024 diskutiert, der die positive Entwicklung der Kulturpolitik in der Stadt reflektiert. GR Thomas Weber von den NEOS hob hervor, wie Kunst als zentraler Bestandteil der Demokratie fungiert und keine bloße Luxusade entsprechen kann. Er betonte die Werte von Freiheit, Verantwortung und Vielfalt in der Kulturpolitik, während autoritäre Systeme Kunst als Bedrohung wahrnehmen, da sie kritische Fragen aufwirft. In diesem Kontext forderte er Wachsamkeit, um zu verhindern, dass Kunst als identitätspolitisches Werkzeug missbraucht wird.

Der Rechnungsabschluss dokumentiert auch die Erfolge, die die Stadt in den letzten Jahren erzielt hat. Projekte wie das neue Wien Museum, welches 650.000 Besucher*innen anlockte und freien Eintritt zur Dauerausstellung bietet, verdeutlichen die Anstrengungen, den Zugang zu Kunst und Kultur für die Bevölkerung zu verbessern. Ankerzentren in der Stadt liefern niederschwellige Angebote, etwa das Projekt „Junges Theater Wien“, das spezielle Theaterangebote für Jugendliche und Familien in den Außenbezirken schafft.

Förderung und Herausforderungen

Der Grad der Unterstützung für Jugend- und Clubkultur wurde ebenfalls angesprochen. Eine neue Soundanlage für die Arena Wien soll diesen Sektor weiter fördern. Gleichzeitig wurde die Bedeutung von Räumen für queere Erinnerungskultur unterstrichen. Im vergangenen Jahr bearbeitete die MA 7 beachtliche 6.870 Förderansuchen und über 82.000 Geschäftsstücke, was die hohe Nachfrage nach kultureller Unterstützung beweist.

Die Diskussion beinhaltete auch verschiedene Perspektiven auf die künftige Kulturpolitik. GRin Ursula Berner von den GRÜNEN kritisierte die bestehende Finanzierung und forderte mehr Transparenz sowie eine gerechtere Verteilung der Fördermittel. Dabei wies sie auf die 57,5 Millionen Euro hin, die für die Vereinigten Bühnen Wien bereitgestellt wurden. Ihre Forderung nach einer Stärkung der lokalen Infrastruktur und fairen Arbeitsbedingungen für Kulturschaffende wurde von verschiedenen Rednern unterstützt.

In einer kritischen Bemerkung stellte GR Lukas Brucker von der FPÖ die aktuelle Tendenz zur politischen Agitation in der Kunst infrage. Auch GR Dr. Michael Gorlitzer von der ÖVP äußerte Bedenken bezüglich der Forschungsförderung und forderte mehr Transparenz bei der Einladung umstrittener Persönlichkeiten zu kulturellen Veranstaltungen.

Kulturelle Dimension auf EU-Ebene

Im Rahmen der Diskussion über Kulturpolitik ist es wichtig, die Bedeutung der europäischen Schnittstelle zu berücksichtigen. Auf EU-Ebene hat die Europäische Kommission zwischen 2019 und 2024 sechs politische Prioritäten im Bereich Kultur festgelegt, darunter die Förderung der kulturellen Teilhabe und die Stärkung der Kultur- und Kreativbranche. Diese politischen Vorgaben betonen die essentielle Rolle der Kultur in der Gesellschaft und deren Beitrag zu sozialen Gerechtigkeitsfragen sowie zur Sicherung des europäischen kulturellen Erbes.

Die EU verfolgt mit Initiativen wie dem Programm Kreatives Europa das Ziel, die Kunst- und Kreativwirtschaft zu unterstützen und neue internationale Perspektiven zu schaffen. Diese Maßnahmen stärken nicht nur den lokalen kulturellen Sektor, sondern fördern auch Arbeitsplätze und wirtschaftliches Wachstum in Europa.

Die im neuen Arbeitsplan für Kultur 2023–2026 festgelegten Maßnahmen zielen darauf ab, die kulturelle Zukunft Europas aktiv zu gestalten. Durch kulturelle Kooperationen im Bereich Bildung, Forschung und sozialen Politiken wird das gemeinsame kulturelle Erbe Europas bewahrt und gleichzeitig die Zusammenarbeit im internationalen Kontext gefestigt.

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OrtWien, Österreich
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