Wienerlied-Festival begeistert mit Tradition und neuen Klängen!

Wien, Österreich - Das renommierteste Wienerlied-Festival, Wean Hean, eröffnete mit einer feierlichen Jubiläumsveranstaltung im Haus der Arbeiterkammer, das zahlreiche Musikliebhaber in die Hauptstadt lockte. Kleine Zeitung berichtet, dass die Kulturstadträtin Veronica Kaup-Hasler in ihren Eröffnungsworten die kontinuierliche Entwicklung des Wienerlieds betonte. Zudem ermutigte sie das Publikum zur Teilnahme an den bevorstehenden Wahlen.

Das Festival bot eine Vielzahl von Darbietungen, die das breite Spektrum des Wienerlieds widerspiegelten. So wurde das Publikum in ein gemeinsames Singen mit dem traditionellen Lied „Veronika, der Lenz ist da“ einbezogen, an dem Kaup-Hasler aktiv teilnahm. Zotti, der Vorsitzende des Volksliedwerks, hob hervor, dass einige Textzeilen des Wienerlieds heutzutage nicht mehr ohne Bedenken gesungen werden könnten.

Vielfältiges Programm und spannende Auftritte

Das abwechslungsreiche Programm fand auf drei Bühnen statt und beinhaltete unter anderem Auftritte des Kollegiums Kalksburg, das verschiedene traditionelle Instrumente wie die Ziehharmonika, Kontragitarre und die singende Säge präsentierte. Auch die Gruppe Wiener Blond trat im Trio auf und verband moderne Texte mit traditioneller Musik. Seitinger & Maierhofer stellten ihr neues Album vor und zeigten, dass das Wienerlied auch über den Semmering hinaus von Bedeutung ist. Hannah Rehrl erfreute das Publikum mit einem Projekt von Studierenden.

Ein Highlight des Festivals wird der Auftritt von Agnes Palmisano sein, die am 18. Mai mit Gitarrist Daniel Fuchsberger im Schutzhaus Waidäcker auftritt. Palmisano, die als Meisterin des Dudeln gilt, hat kürzlich eine neue CD veröffentlicht, auf der sie sich als „Dudel Diva“ präsentiert. Diese CD umfasst 13 Titel, die verschiedene Dudler und Koloraturdudler aus drei Jahrhunderten beinhalten und verstärkt das kulturelle Erbe des Wienerlieds, das auf der UNESCO-Liste des immateriellen Kulturerbes steht.

Die Kunst des Dudeln

Dudeln, eine Gesangstechnik, die eng mit dem Wienerlied verbunden ist, erfreut sich ebenfalls an großer Beliebtheit. Die Mischung aus klassischem Schöngesang und alpenländischem Jodeln bietet einen starken emotionalen Ausdruck, der für die Wiener Musik charakteristisch ist. Palmisano erklärt, dass das Dudeln dort beginnt, wo die Worte enden und es speziell verwendete Silben und Vokale beinhaltet. Diese Technik hat ihren Ursprung zu Beginn des 19. Jahrhunderts und entwickelte sich aus alpenländischem Liedgut, das durch Handwerker in die Stadt kam, sowie den überhöhten Darstellungen Tiroler Musik auf den Bühnen Wiens.

Die Wiener Dudler, die oft in Heurigen und auf Theaterbühnen auftreten, nutzen Instrumente wie Klarinetten und Gitarren zur musikalischen Begleitung. Im 20. Jahrhundert fand Dudeln hauptsächlich innerhalb der Wienerliedtradition der Heurigenkultur statt, wobei die letzte große Interpretin, Trude Mally, 2009 verstorben ist. Agnes Palmisano hingegen engagiert sich aktiv für die Fortführung und Verbreitung dieser Kunstform, indem sie ihr Wissen seit 2020 an junge Sängerinnen und Sänger an der Musik und Kunst Privatuniversität vermittelt. UNESCO hebt die Bedeutung des Dudeln für die Wiener Gesangskultur hervor und dokumentiert seine evolutionäre Geschichte.

Das Festival schließt mit einer „Jubiläumsrallye“, die Tanzmusik und ein Finale im Liebhartstaler Bockkeller bietet. Diese Veranstaltungen sind von großer Bedeutung für die Wahrung und Weitergabe des kulturellen Erbes des Wienerlieds, das auch in den kommenden Jahren lebendig bleiben wird.

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Ort Wien, Österreich
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