
Ein bahnbrechender Fortschritt in der Schmerzmedizin: Die Österreichische Gesundheitskasse (ÖGK) hat jetzt eine spezialisierte Schmerzversorgung in Wien eingerichtet, die erstmals als Kassenleistung außerhalb von Krankenhäusern angeboten wird. Wie ORF Wien berichtet, sind in Österreich bis zu 1,8 Millionen Menschen von Schmerzen betroffen – das entspricht über 20 Prozent der Bevölkerung. Diese innovative Versorgung ermöglicht es Patienten mit chronischen Schmerzen, Unfallopfern und Menschen mit postoperativen Schmerzen, eine wohnortnahe Behandlung zu erhalten, ohne dafür ins Krankenhaus gehen zu müssen. Bisher waren viele auf private und kostenpflichtige Therapien angewiesen, was oft eine große finanzielle Belastung darstellte.
Die neuartige Therapie berücksichtigt umfassend sowohl körperliche als auch psychosoziale Schmerzfaktoren, denn die Behandlung erfolgt interdisziplinär durch Fachärzte aus verschiedenen Bereichen wie Anästhesiologie, Neurologie und Psychiatrie sowie durch Physiotherapeuten und Klinische Psychologen. Doch ganz einfach vorbeikommen kann man nicht: Termine werden nur nach strengen Zuweisungskriterien vergeben.
Herausforderungen der Schmerzmedizin
Der **1. Wiener Schmerzbericht** von 2018, wie von gesundheitsziele.wien.gv.at ausgeführt, legt dar, dass rund 20 % der Wiener Bevölkerung unter chronischen Schmerzen leiden. Dabei ist zu beachten, dass Frauen überproportional betroffen sind. Der Bericht untersucht den chronischen Schmerz aus biologischen, psychologischen und sozialen Perspektiven und zeigt auf, dass viele Patienten mit unzureichenden Diagnosen konfrontiert sind, was oftmals zu hohen Kosten und einer mangelhaften Lebensqualität führt. Der Fokus auf multimodale und interdisziplinäre Behandlungsansätze erweist sich als erfolgreicher im Umgang mit chronischen Schmerzen, die häufig von psychischen und sozialen Begleiterkrankungen beeinflusst werden.
Die Stadt Wien hat sich zum Ziel gesetzt, die Schmerzversorgung kontinuierlich zu verbessern, was nun durch die neue Kassenleistung einen entscheidenden Schritt darstellt. Diese Reform könnte nicht nur die Behandlung für viele Betroffene erleichtern, sondern auch dazu beitragen, die Lebensqualität der Wiener Bevölkerung nachhaltig zu steigern.
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