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Im Jahr 2023 haben in Wien mehr als 8.000 Menschen die erschütternde Diagnose Krebs erhalten, darunter 4.216 Frauen und 3.920 Männer. Das Wiener Gesundheitsverbund hat im vergangenen Jahr etwa 38.000 Krebspatient*innen behandelt, wobei die häufigsten Krebserkrankungen die Brust, Haut, Prostata, Verdauungsorgane und Lunge betreffen. Besonders alarmierend ist die Diagnoserate bei Lungenkrebs: Nur 20 Prozent der Fälle werden in einem frühen Stadium erkannt, was die Heilungschancen erheblich verringert. Dank vielversprechender Methoden wie den Niedrigdosis-CT-Scans, die insbesondere bei Hochrisikopatienten empfohlen werden, könnte sich dies jedoch bald ändern, wie auf presse.wien.gv.at berichtet wird.
Innovative Behandlungsmethoden revolutionieren die Krebsversorgung
Eine bahnbrechende Behandlungsmethode, die seit Ende letzten Jahres im Wiener Gesundheitsverbund eingesetzt wird, ist die NIVATS-Methode (Non Intubated Video Assisted Thoracic Surgery). Diese Technik ermöglicht die Entfernung von Lungenkrebstumoren ohne Vollnarkose und ist besonders vorteilhaft für ältere Patient*innen mit Vorerkrankungen. „Das Verfahren ist genauso schmerzarm wie eine Vollnarkose, aber deutlich schonender“, erklärt Stefan Watzka, Vorstand der Thoraxchirurgie. Dies verbessert nicht nur die Genesung, sondern verringert auch die Risiken eines Intensivstationsaufenthalts.
Zudem gewinnt die CAR-T-Zell-Therapie immer mehr an Bedeutung, insbesondere bei Blutkrebserkrankungen wie Leukämie. Diese innovative Therapie nutzt genetisch modifizierte Immunzellen, um gezielt Tumorzellen anzugreifen und hat sich als äußerst effektiv erwiesen. Die Überlebenschancen von Krebspatient*innen steigen durch solche Fortschritte in der Diagnose und Behandlung, auch wenn Krebs weiterhin die zweithäufigste Todesursache in Österreich bleibt, wie ebenfalls berichtet wird. Die soziale Belastung für Betroffene ist dabei nicht zu unterschätzen, da viele nach der Erkrankung Schwierigkeiten haben, wieder ins Berufsleben zurückzukehren. Rund 23 Prozent der zuvor berufstätigen Patient*innen sind nach zwei Jahren nicht mehr im Erwerbsleben, was häufig zu finanziellen und psychischen Belastungen führt.
Die psychosoziale Unterstützung wird durch Angebote wie die psychoonkologische Betreuung des Wiener Gesundheitsverbundes gestärkt, die Betroffenen und deren Angehörigen helfen soll, mit diesen Herausforderungen umzugehen. Projekte wie oncare.wien ermöglichen es Patienten, innerhalb von zehn Werktagen eine Erstbehandlung zu erhalten und bieten wertvolle Unterstützung in schwierigen Zeiten.
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