Der Wiener Gesundheitsstadtrat, Peter Hacker, hat angekündigt, die Praxis zu beenden, bei der Ärzte nur wenige Stunden im öffentlichen Krankenhaus arbeiten und den Rest in der Privatordination verbringen. Diese Entscheidung stößt auf Kritik von der Wiener Ärztekammer, die es als unüberlegten Vorstoß bezeichnet und Besorgnis darüber äußert, dass dies zu einem Mangel an Ärzten in den Spitälern führen könnte.
Hacker’s Standpunkt
Hacker betonte, dass Ärzte, die Teilzeit im öffentlichen Gesundheitssystem arbeiten, diesem System verpflichtet sind. Er sieht vor, dass Ärzte maximal 20 Stunden im Spital arbeiten und den Rest in einem Primärversorgungszentrum tätig sein können. Er fordert eine klare Trennung zwischen öffentlichem Gesundheitssystem und Privatmedizin.
Reaktion der Ärztekammer
Die Ärztekammer bezeichnet die geplante Maßnahme als arbeitnehmerfeindlich und inakzeptabel. Sie warnt davor, dass viele Ärzte ihre Stelle aufgeben könnten, was die Patientenversorgung beeinträchtigen würde. Die Ärztekammer fordert Hacker auf, alternative Konzepte zu entwickeln, um das Gesundheitssystem langfristig zu sichern.
Auswirkungen auf Gesundheitsverbund
Die Vorgaben von Hacker würden sich auf die Spitäler des Wiener Gesundheitsverbunds auswirken, wo derzeit eine Genehmigung für eine Nebenbeschäftigung als Wahlärztin oder Wahlarzt in der Regel ohne Probleme erteilt wird.
Reaktion der Gewerkschaft und politischer Parteien
Die Gewerkschaftsvertreter im Wiener Gesundheitsverbund zeigen sich überrascht über Hackers Vorstoß, da noch keine offiziellen Verhandlungen stattgefunden haben. Sowohl die FPÖ als auch die ÖVP kritisieren die geplante Maßnahme als populistisch und warnen vor einer Gefährdung der Gesundheitsversorgung in Wien.