Die Donau, einst als einer der saubersten Flüsse Europas bekannt, steht erneut im Fokus wegen alarmierender Fäkalienverschmutzung. Wissenschaftler der Karl-Landsteiner-Universität für Gesundheitswissenschaften (KL Krems) und des ICC Water & Health haben zwischen März 2019 und März 2020 eine umfassende Analyse der Wasserqualität zwischen der Wachau und Wien durchgeführt. Trotz der Verdächtigungen gegenüber Reedereien, die Fäkalien illegal in die Donau leiten, konnten in dieser Studie, wie noe.ORF.at berichtete, keine unsachgemäßen Einträge nachgewiesen werden. Die Forschungsmethode, die einen Mix aus Vorhersage, Nachweis und statistischer Berechnung nutzt, erlaubt nun präzise Aussagen über die mikrobielle Belastung durch menschliche Fäkalien.
Neue Erkenntnisse zur Fäkalienquelle
Überraschende Erkenntnisse kamen auch von einer Studie, die die mikrobiologische Verschmutzung der Donau zwischen Ulm und der Mündung ins Schwarze Meer untersuchte. Hierbei wurden 250 Proben analysiert, wobei sich zeigte, dass menschliche Fäkalien die Hauptquelle der Verschmutzung sind. Über 80 Prozent der Marker wiesen auf menschliche Ursprünge hin, während tierische Fäkalien nur in maximal 9 Prozent der Proben nachgewiesen werden konnten. Diese Ergebnisse, die in Tages-Anzeiger veröffentlicht wurden, unterstreichen die Bedeutung besserer Abwasserbehandlungssysteme entlang der Donau, besonders angesichts der Tatsache, dass Millionen von Menschen auf sauberes Wasser angewiesen sind.
Die entwickelten Analysentechniken dürften wegweisend sein, denn sie ermöglichen eine präzise Identifikation der Verunreinigungsursachen, was für zukünftige Gewässeruntersuchungen von großer Bedeutung ist. Sowohl die Analysen der KL Krems als auch die mikrobiologischen Studien bringen Licht in die Problematik der Wasserqualität an einem der bedeutendsten Handelswege Europas. Beide Forschungsprojekte zeigen eindrucksvoll die Dringlichkeit und Notwendigkeit weiterer Untersuchungen und Verbesserungen im Bereich der Abwasserentsorgung entlang der Donau. Der Fluss bleibt somit ein Schlüsselfaktor für den Umweltschutz und die Gesundheit der Millionen Menschen, die in seinem Einzugsgebiet leben.
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