In Wien rasant steigende Nachfrage nach Lebensmitteln aus Sozialmärkten sorgt für Alarmstimmung! Die Zahl der berechtigten Käufer hat sich in den letzten Jahren nahezu verdoppelt. Insbesondere in den Sozialmärkten des Samariterbundes sowie in den SOMA-Märkten des Wiener Hilfswerks hat sich die Kundenanzahl innerhalb von nur 18 Monaten auf über 8.500 erhöht, wie ORF Wien berichtet. Dieser Anstieg ist eine direkte Folge der anhaltend hohen Inflation, die die Lebensmittelpreise in die Höhe treiben – bis zu 47,9 Prozent in den letzten drei Jahren! Die wachsenden Zahlen waren bereits im zweiten Halbjahr 2024 zu erwarten, als dort der Anstieg der Registrierungen im Vergleich zum ersten Halbjahr signifikant ausgeprägt war.
Doch während die Nachfrage boomt, gibt es eine besorgniserregende Trendwende: Die Spendenbereitschaft der Lebensmittelketten sinkt. So verzeichneten die SOMA-Märkte im Jahr 2024 einen Rückgang der Spenden um 15 Prozent, was zu gravierenden Engpässen führt. Ein Beispiel: Beim größten Sozialmarkt-Betreiber, dem Verein STARTUP, verdoppelte sich die Anzahl der Abholstellen, um die gleiche Menge an Lebensmitteln aufzufangen. Diese Entwicklung ist alarmierend, besonders in Anbetracht der anstehenden Weihnachtszeit, in der Supermärkte und Sozialmärkte einen enormen Anstieg an Kundinnen und Kunden erleben. Marius Aigner, stellvertretender Obmann von STARTUP, hebt hervor, dass viele Menschen gerade jetzt, im Festtagszeitraum, auf der Suche nach besonderen Lebensmitteln sind.
Mangelware und Herausforderungen
Der Mangel an Obst und Gemüse ist in diesem Jahr besonders gravierend. Durch die hohen Energiepreise sind Landwirte gezwungen, ihre Glashäuser nicht zu aktivieren, was das Angebot stark limitiert. Dies führt dazu, dass auch Supermärkte weniger nachfragen und somit weniger an die Sozialmärkte abgeben. „Viele Mitglieder unserer Märkte möchten sich ein schönes Weihnachten gönnen, doch das Angebot reicht oft nicht aus“, so Aigner. Laut dem Wiener Hilfswerk ist die Situation angespannt und viele benötigen dringend Zugang zu gesunder Ernährung, die aufgrund steigender Preise im Supermarkt für viele unerreichbar bleibt.
Ein weiterer Faktor, der zu dieser angespannten Lage beiträgt, sind Unternehmen wie "Too Good To Go", die unverkaufte Lebensmittel retten. Diese Entwicklungen bedeuten, dass weniger Waren für die Sozialmärkte zur Verfügung stehen, während die Mitgliederzahlen stetig wachsen. Für die Sozialmärkte wird somit nicht nur die Bereitstellung von Lebensmitteln, sondern auch die Suche nach ehrenamtlichen Helfern zur Unterstützung dieser kritischen Zeiten immer wichtiger, wie meinbezirk.at betont.
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