
In Wien spitzt sich die Wohnungsnot dramatisch zu! Judith Pühringer, die nicht amtsführende Stadträtin, brachte bei einem Mediengespräch im Wiener Rathaus die drängende Forderung nach günstigeren Mieten auf den Tisch. Um dieser Krise entgegenzuwirken, wurde ein umfassendes Vier-Punkte-Programm entwickelt, das ein neues Mietrecht, die Abschaffung des umstrittenen Lagezuschlags sowie Maßnahmen gegen Mietwucher fordert. Besonderes Augenmerk liegt auf der Etablierung gesetzlich festgelegter Höchstmieten für Wohnungen, die mindestens 25 Jahre alt sind. So sollen Mieter*innen entlastet werden, während Vermieter, die überhöhte Preise verlangen, zur Verantwortung gezogen werden sollen, wie OTS.at berichtet.
Die alarmierenden Zahlen sprechen eine deutliche Sprache: Die Mietpreise auf dem privaten Wohnungsmarkt sind in Wien seit Jahren massiv angestiegen, um ganze 53% zwischen 2008 und 2016, während das durchschnittliche Haushaltseinkommen lediglich um 22% zulegte. Der Mietmonitor der TU Wien verdeutlicht die brisante Lage: Ein Drittel der Bevölkerung ist auf diesen Markt angewiesen, doch die Mehrheit der neu angebotenen Wohnungen übersteigt die Belastungsgrenze von 30% des Einkommens, wie mosaik-blog.at anschaulich darstellt. Gerade Einkommensschwächere und Ein-Personenhaushalte sind hiervon besonders betroffen, was die Dringlichkeit der vorgeschlagenen Maßnahmen unterstreicht.
Politische Verantwortung und notwendige Reformen
Die rasante Mietsteigerung fällt auch in den Kontext einer wechselhaften politischen Geschichte, die mit der Liberalisierung des Mietmarktes in den 1990er Jahren begann. Diese Reformen haben es Vermieter*innen ermöglicht, flexibelere Mietverträge abzuschließen, was als Motor für die Preissteigerungen gilt. Die Folgen sind spürbar: Viele Haushalte leben in Angst vor Obdachlosigkeit, und einige haben begonnen, ihre Lebensqualität hintenanzustellen, um die hohen Mietkosten zu stemmen. Pühringer betont, dass es jetzt an der Zeit sei, reformative Schritte zu unternehmen und mehr Transparenz im Mietzinsfestsetzungssystem zu schaffen, um der wachsenden Mietkrise entgegenzuwirken.
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