
Am 5. März 2025 wurde im Wiener Rathaus eine bittere Bilanz des ehemaligen Bildungsstadtrats Christoph Wiederkehr (NEOS) gezogen. Die Grünen, vertreten durch Judith Pühringer, Julia Malle und Felix Stadler, überreichten dem neuen Bildungsminister ein "Abschlusszeugnis", das in vielen Bereichen niederschmetternd ausfiel. In den Fächern Elementarbildung, Deutschförderung und Inklusion im Kindergarten erhielt Wiederkehr eine glatte 5. Mangelndes Personal, zu wenig Sprachförderkräfte und unzureichende Plätze für Kinder mit Behinderungen sind die Hauptkritikpunkte. Malle berichtete, dass 1.147 Kinder mit Behinderung auf einen Kindergartenplatz warten, was einem Angebot, das die Nachfrage um 80 Prozent übersteigt, als "skandalös" bezeichnet wurde.
Wiederkehrs Leistungen unter der Lupe
In den Bereichen Schulsozialarbeit, Lehrer*innenmangel und Innovation wurde Wiederkehr mit einer 4 bewertet. Die eingeführten Projekte wie das "Wiener Bildungsversprechen" gelten als weitgehend ineffektiv, da sie nur in 37 von 470 Pflichtschulen Anwendung finden. Zudem fehlen in Wiens Kindergärten etwa 700 Pädagog:innen, was die Situation weiter verschärft. Ein weiteres Beispiel für die unzureichende Ressourcenbereitstellung ist das Fehlen von Sprachförderkräften; trotz einer Ankündigung von 500 sind derzeit nur 313 im Einsatz. Während Wiederkehr betonte, einige Fortschritte gemacht zu haben, kritisieren die Grünen, dass die Verbesserungen nicht nachhaltigen Einfluss auf die Bildungschancen der Kinder haben.
Pühringer und Stadler äußerten Zweifel an Wiederkehrs Doppelrolle als Bildungsminister und NEOS-Spitzenkandidat für Wien. Diese Verstrickung wirft Fragen auf und scheint auf eine gewisse Unglaubwürdigkeit zu deuten. „Die traurige Bilanz nach fünf Jahren ist, dass Kinder, die heute in Wien zur Schule gehen, nicht besser dastehen als vor Jahren“, äußerte Pühringer. Diese Kritik unterstreicht die Herausforderungen, mit denen das Bildungssystem in Wien nach der Amtszeit Wiederkehrs konfrontiert ist, und stellt die erwarteten Fortschritte in Frage. Weitere Details zu den Bewertungen sind in der Pressemitteilung der Grünen Wien zu finden (hier), während die feste Benotung im Rahmen des Pressegesprächs bekannt gegeben wurde (hier).
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