
In Wien regiert der Müll! Laut einem aktuellen Bericht der Tageszeitung Kurier ist die Mülltrennung in der Hauptstadt noch immer ein großes Problem. Im Vorjahr sammelten die Wiener pro Person rund acht Kilogramm Leichtverpackungen und Metall, während jeder von ihnen durchschnittlich 260 Kilogramm Restmüll jährlich produziert. Damit liegt Wien 100 Kilogramm über dem österreichischen Durchschnitt. Trotz der Strukturen wie den 19.000 Gelben Tonnen, die von der MA 48 bereitgestellt werden, sind die Sammelquoten nicht zufriedenstellend. Ein Test im Bezirk Favoriten zeigte alarmierende Ergebnisse: Acht von zehn Flaschen landeten einfach im Restmüll statt in der Gelben Tonne. Expertenfordern daher eine verbesserte Abfalltrennung und neue, benutzerfreundliche Systeme, um die Situation zu verbessern, so berichtet ORF Wien.
Seit dem 1. Jänner 2023 wurde jedoch ein bedeutender Schritt gemacht. Alle Kunststoffverpackungen werden in Wien nun einheitlich in der Gelben Tonne oder im Gelben Sack gesammelt. Diese Maßnahme führte bereits im ersten Quartal 2023 zu einem beeindruckenden Anstieg von rund 20 Prozent in der Sammlung von Kunststoff- und Metallverpackungen im Vergleich zum Vorjahr, wie ARA berichtet. Um die Bürger noch besser zu informieren, wurden spezielle Aufkleber an den Sammelbehältern angebracht, die das richtige Trennen von Abfall unterstützen sollen.
Die MA 48 betont, dass die Qualität der Sammlung wichtig für effektives Recycling ist. Die speziellen runden Einwurföffnungen der Gelben Tonnen vermindern den Fehlwurfanteil signifikant von 40 auf rund 10 Prozent. Auch wenn die Wienerinnen und Wiener in der Abfalltrennung bereits Fortschritte zeigen, bleibt die Herausforderung groß, die EU-Vorgaben zur Recyclingquote zu erfüllen. Bis 2029 soll eine Quote von 90 Prozent für PET-Flaschen und eine Rückgewinnung von 55 Prozent für alle Plastikverpackungen erreicht werden, während die derzeitige Quote erst bei 26 Prozent liegt.
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