Die neuesten Ergebnisse des Mediendiskurs-Reports der Stadt Wien zeigen einen klaren Trend in der Mediennutzung der Bevölkerung. Der Bericht, veröffentlicht nach einer umfassenden Umfrage des Instituts für empirische Sozialforschung (IFES), deckt auf, dass die Nutzung klassischer Medien wie Fernseher, Radio und Zeitungen auf einem stabilen Niveau verharrt, während neue Medien, insbesondere Streaming-Dienste, an Beliebtheit gewinnen.
Im Juni 2023 wurden in einer telefonischen und Online-Umfrage insgesamt 2.005 Wienerinnen und Wiener ab 16 Jahren befragt. Die Ergebnisse zeigen, dass mehr als die Hälfte der Befragten, rund 86 Prozent, angeben, in irgendeinem Maß eine Tageszeitung zu lesen. Bei der Radionutzung sind es 73 Prozent, und 76 Prozent schauen regelmäßig Fernsehen. Diese Zahlen verdeutlichen, dass traditionelle Medien weiterhin eine wichtige Rolle im Leben der Wiener spielen.
Steigende Beliebtheit von Streaming-Diensten
Während klassische Formate stabil bleiben, zeigen die Umfrageergebnisse, dass die Nutzung von Internet und Streaming-Diensten boomt. Acht von zehn befragten Personen nutzen täglich das Internet, ein Anstieg von drei Prozent im Vergleich zum Vorjahr. Insbesondere Social Media wird zunehmend populär, da 50 Prozent der Wienerinnen und Wiener angaben, täglich oder fast täglich soziale Netzwerke zu nutzen. Das Interesse an Streaming-Plattformen wie Netflix ist ebenfalls gewachsen: 27 Prozent nutzen solche Dienste regelmäßig, was einen Anstieg von drei Prozent darstellt.
Der Wiener Medienstadtrat Peter Hanke (SPÖ) kommentierte die Forschungsergebnisse. Er sieht die Studie als wichtiges Instrument, um die Informationsbedürfnisse der Stadtbevölkerung gezielt anzusprechen. „Wir wissen, dass die Wienerinnen und Wiener über Internet, Fernsehen, Radio und Tageszeitungen informiert werden wollen“, sagte Hanke. Dies unterstreicht, wie wichtig es ist, die Mediennutzung genau zu beobachten, um die richtigen Kommunikationsstrategien zu entwickeln.
Politische Themen im Fokus
Zusätzlich zur Mediennutzung beleuchtet die Studie auch das Informationsinteresse in Wien. Themen wie Gesundheit, öffentliche Sicherheit und Umwelt sowie Fragen des öffentlichen Verkehrs stehen weiterhin im Mittelpunkt der Aufmerksamkeit. Insbesondere im Hinblick auf die bevorstehenden Wahlen 2024 rückt das politische Geschehen stärker in den Fokus der Befragten, ebenso wie Fragen zur Integration.
Ein bemerkenswerter Aspekt der aktuellen Studie war die Erhebung des Meinungsbildungs-Faktors. Martin Schipany, Dienststellenleiter der Stadt Wien für Kommunikation und Medien, erklärte, dass die Einbeziehung eines solchen Qualitätsindikators in die Studie der wichtigen Aufgabe dient, die journalistische Qualität zu fördern und in Entscheidungsprozesse über städtische Kommunikationsmaßnahmen einfließen zu lassen. Diese Herangehensweise zielt darauf ab, die Art und Weise, wie die Stadt Wien mit ihren Bürgerinnen und Bürgern kommuniziert, weiter zu verbessern.
Die komplette Mediendiskursstudie kann online auf der Seite der Stadt Wien eingesehen werden. Mehr Details zu diesem Thema finden sich in einem ausführlichen Bericht auf www.meinbezirk.at.
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