Vier Personen in Wien sind in den Fokus der Ermittlungen geraten, da sie unter dem Verdacht stehen, während der Coronakrise finanzielle Hilfen unrechtmäßig erschlichen zu haben. Diese Personen, darunter ein 56-jähriger Mann und seine Ex-Frau, sollen elf fiktive Vereine gegründet haben, um über einen staatlichen Fonds staatliche Fördergelder in Höhe von 320.000 Euro zu beantragen. Diese Gelder waren ursprünglich zur Unterstützung von Vereinen in der Pandemie gedacht.
Laut der Anklage hätten die Angeklagten insgesamt 56 Anträge eingereicht, die nach Erhalt praktisch vollständig auf persönliche Konten geflossen seien. Es wird vermutet, dass das Geld für private Zwecke verwendet wurde, um ihre eigene finanzielle Situation zu verbessern.
Verhandlungs-Verzögerungen und bizarre Vorfälle
Die erste Verhandlung verlief jedoch turbulent. Der 56-Jährige sorgte für Unruhe im Gerichtssaal und wurde daher verwiesen. Seine Ex-Frau blieb der Verhandlung ganz fern und gab am Telefon an, sie könne aufgrund von "nichts zu essen" nicht erscheinen. Zudem äußerte sie Vorwürfe gegen die Justiz, sie habe ihr Geld "gestohlen". Die Richterin brach das Gespräch ab, da es an einer sachlichen Basis fehlte. Versuche, die Frau polizeilich vorzuführen, scheiterten, weil sie an ihrem Wohnort nicht angetroffen werden konnte.
Während der Ermittlungen verteidigten sich die Hauptangeklagten und verlangten, dass die Vereine, die sie gegründet hatten, tatsächlich existiert hätten. Der 56-Jährige äußerte sich zu Fragen über die Verwendung der Fördergelder ausweichend und fragte ironisch: "Darf ein Verein nicht bei Karl Lagerfeld einkaufen?"
Die Ex-Frau versuchte, sich durch schriftliche Erklärungen dem persönlichen Erscheinen zu entziehen. Sie behauptete, die Fördergelder seien ordnungsgemäß benutzt worden und dass sie sogar "tausend Stunden Aktivität" nachweisen könne.
Der Prozess soll in naher Zukunft fortgesetzt werden, wobei die Details und die weitere Vorgehensweise stark im Fokus der Öffentlichkeit stehen. Weitere Einblicke und Entwicklungen zu diesem Thema können folgender Quelle entnommen werden: www.meinbezirk.at.