Der Tod des ausdrucksstarken Theaterkünstlers Otto Schenk hinterlässt in der Wiener Kulturszene eine tiefe Trauer. Bürgermeister Michael Ludwig bezeichnete den Schauspieler und Regisseur als „Publikumsliebling“, der das Herz der Wiener erobert hat. „Wenn jemand den Wiener Ehrentitel ,Publikumsliebling‘ verdient hat, dann war es ,der Otti‘!“, so Ludwig in seiner emotionalen Würdigung. Schenk, der am Irrsee im Alter von 94 Jahren verstarb, war nicht nur ein herausragender Bühnenstar, sondern verkörperte auch das Theater selbst. Sein Verlust macht das Wiener Theater „wesentlich ärmer“, betonte Ludwig.
Otto Schenk, geboren am 12. Juni 1930 in Wien, hinterlässt ein reiches Erbe von mehr als 75 Jahren im Theater. Mit Hauptrollen in Stücken wie „Amadeus“ und „Der Bockerer“ wurde er zum beliebtesten Schauspieler Österreichs. Seine internationale Bekanntheit erlangte er als Opernregisseur, wobei seine Karriere 1957 mit Mozarts „Zauberflöte“ begann. Schenk war zwischen 1988 und 1997 Direktor des Theaters in der Josefstadt, wo er das kulturelle Leben maßgeblich prägte. Kulturstadträtin Veronica Kaup-Hasler hob Schenks Leidenschaft und seine einzigartige Verbindung zu seinem Publikum hervor.
Ein Jahrhunderttalent geht von der Bühne
Der Verlust von Otto Schenk wird nicht nur von den politisch Verantwortlichen gewürdigt, auch sein Sohn Konstantin beschreibt seinen Vater als ein „theatralisches Jahrhundertgenie“. Otto Schenk wurde für seine Lebensleistung mit zahlreichen Auszeichnungen geehrt, darunter das Große Goldene Ehrenzeichen für Verdienste um das Land Wien und den Ehrenring der Stadt Wien. Bekannt wurde er durch seine zahlreichen Rollen und lesungen, die ihn zu einer Ikone der österreichischen Kultur machten. Sein letzte Rolle als Diener Firs in Tschechows „Der Kirschgarten“ wird als Symbol für einen Künstler gesehen, der nicht nur auf der Bühne, sondern auch im Herzen der Menschen weiterlebt. Er wird uns in Erinnerung bleiben und eine tiefe Lücke hinterlassen, so die Stadtverwaltung [wien.gv.at] und [kurier.at].
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