Die Prälat-Leopold-Ungar-Journalistenpreise wurden am Donnerstagabend in der Brunnenpassage in Wien-Ottakring zum 21. Mal verliehen, ein wichtiges Ereignis, das die Leistung von Journalisten würdigt, die sich mit sozialen Themen auseinandersetzen. Diese Auszeichnung, die mit insgesamt 20.000 Euro dotiert ist, gehört zu den höchstdotierten seiner Art in Österreich und wird von der Caritas der Erzdiözese Wien in Zusammenarbeit mit Raiffeisen NÖ-Wien vergeben.
Für ihre herausragenden Arbeiten wurden mehrere Journalisten ausgezeichnet. Daniela Krenn von Falter erhielt den Hauptpreis in der Kategorie Print für ihren Bericht "Vom Leben in der Mindestsicherung". Die Auszeichnung für den besten Beitrag im Fernsehen erhielt Andrea Eder von ORF für ihren emotionalen Dokumentarfilm "Pflegende Kinder". Im Bereich Online/Multimedia wurde Johannes Greß von der Wiener Zeitung Online für seine Recherche "Das dreckige Geschäft mit der Reinigung" geehrt. Außerdem erhielt Miriam Steiner in der Kategorie Radio den Hauptpreis für ihre berührende Reportage "Von Schuld in falschen Schuhen," die in der Ö1-Reihe "Moment am Sonntag" ausgestrahlt wurde.
Bedeutung des Journalismus
In seiner Rede betonte Klaus Schwertner, der Caritasdirektor, die Notwendigkeit unabhängigen und kritischen Journalismus als Grundlage einer funktionierenden Demokratie zu unterstützen. "In einer von Krisen und Konflikten geprägten Zeit ist es wichtig, Journalismus zu stärken, der Fakten verifiziert und Lügen aufzeigt", erklärte Schwertner. Diese Worte fanden besonderen Anklang, da sie die aktuelle Rolle der Medien in einer zunehmend polarisierten gesellschaftlichen Landschaft reflektieren.
Claudia Süssenbacher, Geschäftsleiterin der Raiffeisen-Holding NÖ-Wien, hob hervor, dass durch die ausgezeichneten Beiträge Menschen eine Stimme gegeben wurde, die oft ungehört bleiben. Die Journalisten zeigen durch ihre Arbeiten, wie das Licht auf soziale Missstände und schwierige Lebenssituationen gelenkt wird.
Die Preisverleihung fand neben den Hauptpreisen auch Anerkennungspreise statt. Thomas Winkelmüller wurde für seine Arbeit "Im Spektrum, aus dem System" im Monatsmagazin Datum gewürdigt, während Andrea Kandioler-Kiml für mehrere Beiträge bei ZiB Wissen und ZiB 1 ausgezeichnet wurde. Robert Bogi bekam den Anerkennungspreis für seine Sendereihe "Grüße aus dem Gefängnis" für Café LG.
Daniela Kraus, Generalsekretärin des Presseclubs Concordia, stellte in ihrer Festrede fest, dass Journalismus heutzutage unter Druck steht, jedoch unerlässlich bleibt, um die Öffentlichkeit über gesamtgesellschaftliche Geschehnisse zu informieren. "Er zeigt uns, was außerhalb unserer eigenen Bubble geschieht", sagte Kraus und forderte mehr Aufmerksamkeit für die Wichtigkeit des Journalismus.
Diese Verleihung erinnert uns daran, wie entscheidend es ist, sozialen Themen eine Plattform zu bieten und sie in der Gesellschaft sichtbar zu machen. Die Bemühungen dieser Journalisten tragen dazu bei, Dialoge zu fördern und Missstände aufzuzeigen, was für die Entwicklung von Lösungen und die Stärkung der Gemeinschaft unabdingbar ist. Als Bestärkung der Caritasforderung an die neuen Regierung wurde ebenfalls die Notwendigkeit einer Sozialverträglichkeitsprüfung für Reformmaßnahmen hervorgehoben. Dies verdeutlicht, dass soziale Fragen auch künftig im Fokus der medienberichterstattung bleiben müssen.
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