Im Boxclub „Bounce“ in Wien-Ottakring, der größte seiner Art in Österreich, wird die alte Tradition des Faustkampfs auf moderne Weise neu interpretiert. Der Club, der vor fast zwei Jahrzehnten von Daniel Nader gegründet wurde, bietet auf 2500 Quadratmetern eine beeindruckende Sportstätte mit fünf Boxringen und zahlreichen Trainingsbereichen. Seine Markenzeichen sind die Kombination aus intensive Fitness und Gemeinschaftsgefühl. Doch nach dem Tod seines Bruders hat Marcos Nader, selbst ein erfolgreicher Profiboxer, eine neue Perspektive auf den Sport gewonnen.
„Boxen ist nicht nur ein Weg, Stress abzubauen, es ist eine Lebensschule“, erklärt Nader, der selbst 29 berufliche Kämpfe bestritten hat. Der Sport fordert nicht nur körperliche Stärke, sondern auch mentale Disziplin. „Durchboxen“ ist ein Konzept, das Nader am Herzen liegt, besonders in Anbetracht der persönlichen Verluste, die er erlitten hat.
Vielseitigkeit des Boxens
In der heutigen Zeit entfaltet Boxen eine ungeahnte Anziehungskraft für ein breites Publikum. Wo es einst nur als brutale Schlägerei galt, ist es nun ein urbanes Fitnessphänomen, das insbesondere jüngere Menschen anspricht. In diesen modernen Boxstudios, wie „Fame“ und „Backyard“ im 4. Wiener Gemeindebezirk, wird der Fokus auf Sauberkeit und ein angenehmes Ambiente gelegt. Hier ist der Kampf mit dem Boxsack Teil eines strukturierten Trainings, das oft sogar mit Musik untermalt wird und es den Teilnehmern ermöglicht, ihre Fitness auf spielerische Weise zu steigern.
„Look like a beauty, punch like a beast“, ist das Motto im Club „Fame“. Die Kombination aus Style und Fitness macht das Boxen attraktiv für Frauen und Männer gleichermaßen. Philip Marx, der Studioleiter, hebt hervor, dass Boxen eine ganzheitliche Sportart ist, die nicht nur den Körper stärkt, sondern auch das Selbstbewusstsein der Teilnehmer fördert.
Die Trainingseinheiten sind so gestaltet, dass sie für Anfänger und Fortgeschrittene gleichermaßen zugänglich sind. „Am Sandsack kann man sich richtig austoben“, sagt Nader und betont, dass das Boxen mehr als nur körperliche Fitness ist. Es vermittelt Werte wie Disziplin, Respekt und Durchhaltevermögen – Eigenschaften, die im Alltag oft von großer Bedeutung sind.
Das Boxen hat eine lange Geschichte, die bis in die Antike zurückreicht, und erlebt seit einigen Jahren eine Renaissance. Die Einführung der Regeln durch den Marquis von Queensberry im 19. Jahrhundert hat dazu beigetragen, den Sport moderner und fairer zu gestalten. In der heutigen Zeit ist es nicht nur ein Wettkampf, sondern auch eine Form der Therapie und eine Möglichkeit, sich sozial zu integrieren.
Die Zukunft des Boxens
Mathias Quell, Co-Gründer des „Backyard“, betont, dass Boxen nicht nur körperliche Auseinandersetzung, sondern auch eine Form der Körperkultur ist, die jedem zugänglich gemacht werden soll. Der Fokus liegt hier auf dem Gemeinschaftsgeist und der Freude am Training, nicht auf Aggression. „Wir möchten die Schönheit und die Komplexität des Boxsports vermitteln“, sagt er. Mit zunehmender Beliebtheit ist auch die Verbreitung der modernen Boxstudios, die sich von den traditionellen Boxgyms abheben, ein Zeichen für den Wandel im Sport.
Zusammenfassend lässt sich sagen, dass das Boxen sich von seiner rauen Vergangenheit distanziert hat und nunmehr ein integraler Bestandteil der Fitnesskultur ist. Die Vielzahl an Clubs und die unterschiedlichen Angebote tragen dazu bei, dass der Boxsport für ein breites Publikum attraktiv bleibt. Dieses Trendphänomen, das Sportlichkeit und Lebensstil verbindet, könnte dazu führen, dass Boxen in der Wahrnehmung der Menschen noch mehr an Bedeutung gewinnt. Details zu diesem Phänomen sind auf www.profil.at nachzulesen.
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