Wien-Neubau

Schwindender Wohnungsneubau: Immobilienbranche fordert Deregulierung

Immobilien-Vertreter schlagen Alarm: In Österreich werden bis 2026 die Neubauten von Eigentumswohnungen drastisch einbrechen – und das könnte die Wohnkrise noch verschärfen!

Die Immobilienbranche in Österreich steht vor ernsthaften Herausforderungen, die alarmierende Konsequenzen für den Wohnungsneubau haben könnten. Der Fachverband für Immobilien- und Vermögenstreuhänder der Wirtschaftskammer warnte kürzlich, dass die Anzahl der neu gebauten Eigentumswohnungen in den kommenden Jahren dramatisch zurückgehen wird.

Aktuellen Prognosen zufolge wird die Anzahl an frei finanzierten Eigentumswohnungen bis 2026 von etwa 17.380 auf weniger als 1.800 sinken. Fachverbandsobmann Gerald Gollenz äußerte, dass diese Entwicklung eine massive Unterversorgung an bezahlbarem Wohnraum zur Folge haben könnte. Während im Jahr 2023 noch 7.350 neue Mietwohnungen errichtet wurden, könnten es ab 2026 nur noch 1.350 neue Einheiten sein, was für die gesamte Bevölkerung gravierend wäre.

Ursachen für den Rückgang

Eine der Hauptursachen für diesen Rückgang ist die KIM-Verordnung, die von Branchenvertretern als hinderlich empfunden wird. Laut den Fachleuten müssen beim Bau von neuen Wohnräumen über 5.000 Regeln beachtet werden, was die Realisierung von Projekten enorm verkompliziert. Die vielen unterschiedlichen Raumordnungen und Baugesetze stellen eine weitere Hürde dar.

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Michael Pisecky, Obmann der Fachgruppe Immobilien- und Vermögenstreuhänder in der WKO Wien, forderte eine Deregulierung, um die Kosten für den Neubau zu senken. "Eine Vereinfachung der Richtlinien könnte die Baukosten um bis zu 700 Euro pro Quadratmeter reduzieren", erklärte er. Pisecky hob hervor, dass die aktuelle Gesetzeslage eine Sanierung auf Neubau-Standard zwingend mache – eine Praxis, die den Bau weiter verteuert.

Im Februar hatte die Regierung eine Wohnbauoffensive im Volumen von zwei Milliarden Euro angekündigt. Allerdings gab Pisecky zu, dass bis zum heutigen Tag kein Geld geflossen sei und es an verbindlichen Regelungen oder Verordnungen fehle. Dieses Stillhalten könnte dazu führen, dass potentielle Käufer lieber auf Förderungen warten, anstatt sofort zu investieren.

Auswirkungen auf die Branche und die Mitarbeiter

Die Situation ist für viele in der Branche angespannt. Der Fachverbandsobmann Pisecky betonte, dass jährlich 40.000 bis 50.000 neue Wohneinheiten nötig wären, um den Bedarf zu decken, ohne dass jedoch eine solche Zahl in Aussicht steht. "Unsere Mitgliedsbetriebe, die insgesamt 12.000 Unternehmen mit 26.000 Angestellten umfassen, stehen unter enormem Druck", führte er weiter aus. Diese Unterversorgung veranlasst viele Menschen dazu, Mietwohnungen zu bevorzugen, was die Bauträger vor ernsthafte Herausforderungen stellt.

Besonders betroffen sind häufig Frauen, die in dieser Branche arbeiten. Johannes Wild, Fachgruppenobmann in Niederösterreich, berichtete, dass rund 80 Prozent der 26.000 Angestellten weiblich sind. Diese Frauen leisten oft wertvolle Arbeit, jedoch verdienen sie derzeit nur ein Drittel ihres üblichen Einkommens. Ein Umstand, der durch die aktuelle Marktlage zusätzlich verstärkt wird.

Diese alarmierenden Entwicklungen im Wohnungsbau werfen wichtige Fragen über die zukünftige Verfügbarkeit von Wohnungen und die allgemeinen Lebensbedingungen in Österreich auf. Für detaillierte Informationen und Analysen zu den jüngsten Veränderungen im Immobiliensektor, siehe den Bericht auf www.diepresse.com.


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Quelle
diepresse.com

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