In Wien, speziell in der Inneren Stadt, erblühte ein eindrucksvolles Kunstprojekt im Rahmen des "Langen Tags der Flucht". An diesem besonderen Tag, der auf die Herausforderungen von geflüchteten Menschen aufmerksam machen soll, wurde ein beeindruckendes dreidimensionales Puzzle in der Akademie der Bildenden Künste aus 48 individuell gestalteten Puzzlestücken präsentiert. Die Aktion zielte darauf ab, das Bewusstsein für gesellschaftlichen Zusammenhalt zu stärken.
Die Caritas und das UNHCR – die UN-Flüchtlingsorganisation – entwickelten gemeinsam die Idee hinter diesem Kunstwerk. Dieses Vorhaben entstand aus der Erkentnis heraus, dass die vergangene Nationalratswahl in Österreich die Gesellschaft gespalten hat. Um dem entgegenzuwirken, wurde das große Puzzle ins Leben gerufen, das Menschen mit und ohne Fluchtgeschichte zusammenbrachte.
Gemeinsames Kunstwerk aus vielen Teilen
Das Kunstwerk misst beeindruckende 2,40 Meter in der Höhe und 7,20 Meter in der Länge. Im Vorfeld hatten zahlreiche Freiwillige über mehrere Monate Puzzlestücke mit einem Durchmesser von 60 Zentimetern gestaltet. Diese Puzzlestücke wurden dann zu einem ergreifenden Gesamtwerk vereint, welches die Vielfalt und die Geschichten der beteiligten Personen symbolisiert.
Das besondere an jedem dieser Puzzlestücke ist, dass Menschen, die selbst geflohen sind, zusammen mit Caritas-Mitarbeitern Stoffüberzüge auf die Teile nähten. Diese kollektive Anstrengung stellt nicht nur die Erfahrungen des Flüchtseins dar, sondern ist auch ein Symbol für den Austausch zwischen verschiedenen ethnischen Gruppen und die Förderung von Integration.
Die Künstlerin hinter dieser Installation, Duha Samir, erklärte, dass es ihr Ziel ist, durch dieses Projekt neue Perspektiven zu schaffen und die Bedeutung von Interaktion hervorzuheben. „Aus vielen Einzelteilen entsteht ein großes Ganzes“, sagte sie. Samir betonte weiterhin, dass der kreative Prozess und die Zusammenarbeit der Beteiligten das Wesen des Projekts ausmachen. „Es ist dieser Austausch, das Finden von Lösungen und manchmal auch die Veränderung der Perspektive, die letztendlich ein großes Bild schaffen“, fügte sie hinzu.
Alexander Bodmann, Direktor der Caritas, sprach ebenfalls über die Relevanz des Kunstwerks und beschrieb es als Spiegel der Gesellschaft: „Unsere Gesellschaft ist das größte und oft kniffligste Puzzle, wobei jeder Einzelne seine eigene Geschichte, Sichtweise und Fähigkeiten einbringt. Nur durch den Zusammenhalt der einzelnen Teile ergibt sich das große Ganze“, merkte Bodmann an.
Dieses Kunstprojekt symbolisiert nicht nur die Herausforderungen und Erlebnisse von geflüchteten Menschen, sondern schafft auch einen Raum für Dialog und Verständnis in einer zunehmend polarisierten Gesellschaft. Es ist eine eindringliche Erinnerung daran, dass Zusammenhalt und Gemeinschaft in der Fähigkeit der Menschen verankert sind, gemeinsam kreativ zu sein und Brücken zu bauen.
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