Wien-Neubau

Bauteilaktivierung: Die neue Ära des nachhaltigen Wohnens in Wien

"Reinhard Egger und Gerstl Bau revolutionieren mit Bauteilaktivierung das Heizen und Kühlen in Wien – vorbei die Zeiten von alten Heizern, jetzt wird nachhaltig gebaut!"

Die Diskussion um die Bauteilaktivierung gewinnt in der Bauindustrie zunehmend an Bedeutung, insbesondere im Kontext von Energieeffizienz und nachhaltigem Wohnen. Reinhard Egger, ein Partner der Gerstl Bau Gruppe, hat vor etwa sieben Jahren damit begonnen, sich mit dieser Technologie zu befassen. Die Notwendigkeit für eine Veränderung hin zu moderneren Heiz- und Kühlsystemen wurde durch die Entwicklung kleinerer, smarter Wohnungen und die Herausforderungen herkömmlicher Heizmethoden erkannt.

Wir leben in einer Zeit, in der die Bauteilaktivierung als Lösung für die Herausforderungen des Klimawandels immer kritischer wird. Die Technologie ermöglicht es, Heiz- und Kühlsysteme in die Gebäudestruktur zu integrieren, wodurch die Notwendigkeit für großflächige Heizkörper oder komplexe Fußbodenheizungen entfällt. Dies reduziert die Bauzeiten und die Kosten erheblich.

Ein erfolgreicher Ansatz: Das Projekt in der Grellgasse

Ein bemerkenswertes Beispiel für die Anwendung der Bauteilaktivierung ist das Wohnprojekt in der Grellgasse, Wien, das mehr als 330 Wohnungen und einen Kindergarten umfasst. Ursprünglich war eine Gas-Zentralheizung vorgesehen, doch Egger und sein Team konnten die Verantwortlichen überzeugen, eine innovative Lösung auszuprobieren. In diesem Projekt wurde eine Kombination aus thermischen Solaranlagen und Wärmepumpen eingesetzt, was nicht nur die Energiekosten für die Mieter senkt, sondern auch die Nachhaltigkeit des gesamten Gebäudes erhöht.

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Ein zentraler Vorteil der Bauteilaktivierung ist die Fähigkeit, die Innentemperaturen zu regulieren. Das System kann durch die Nutzung von tiefen Erdbohrungen die Temperaturen um durchschnittlich vier Grad senken. Diese Art von Energieeinsparung wird besonders im geförderten Wohnbau geschätzt, wo die Kosten für die Kühlung auf ein Minimum reduziert sind.

Herausforderungen und Widerstände

Trotz der klaren Vorteile gibt es jedoch erhebliche Herausforderungen. Ein zentraler Punkt ist das Fehlen einer ausreichenden Ausbildung im Bereich der Technischen Gebäudeausrüstung (TGA). Die Universitäten sind oft nicht auf die speziellen Anforderungen der neuen Technologien vorbereitet. Egger bemängelt, dass viele Bauingenieure nicht ausreichend nach der TGA geschult werden, was den Fortschritt in diesem Bereich bremst.

Ein anderes Problem stellt die Abrechnung der Betriebskosten dar. Derzeit müssen Mieter Zähler für ihre Heizkosten installieren, was zusätzliche Kosten verursacht. Ein einfacheres Abrechnungssystem, das direkte Einsparungen für die Mieter ermöglicht, wäre ein Schritt in die richtige Richtung, um die Bauteilaktivierung weiter zu fördern. Die Umstellung von herkömmlichen Heizsystemen auf Wärmepumpen, die mit niedrigeren Temperaturen arbeiten, ist nicht nur kostensparend, sondern auch umweltfreundlicher.

Allerdings bleibt die Frage, wann der Druck auf die Auftraggeber steigen wird, alternative Ausschreibungen zu bevorzugen. Derzeit ist das Interesse an umweltfreundlichen Bauprojekten vorhanden, jedoch sind es oft die Baukosten, die die endgültigen Entscheidungen dominieren. In höheren Preissegmenten wird Green Building zunehmend als Argument für den Verkauf genutzt, jedoch ist dies in vielen anderen Bereichen noch nicht der Fall.

Die Partnerschaft mit Ke Kelit zur Entwicklung eines Systems für die Bauteilaktivierung im Wohnbau zeigt, wie wichtig es ist, Industriepartner ins Boot zu holen, um innovative Lösungen umzusetzen. Anstatt auf traditionelle Methoden zurückzugreifen, setzen die Partner auf integrierte Systeme, die die Installation vereinfachen und effizienter gestalten. Mit den neuesten Technologien wurde ein Verfahren entwickelt, bei dem Kühl- und Heizdeckenmodule direkt in die Baukonstruktion integriert werden.

Doch wie bei vielen Innovationen gibt es Widerstand. Die Bauindustrie ist oft träge, besonders wenn es darum geht, sich von bestehenden Geschäftsmodellen zu lösen. Viele arbeiten lieber mit bewährten Methoden, auch wenn dies langfristig höhere Kosten für die Mieter bedeuten kann.

Ein weiterer wichtiger Punkt ist die Rolle der Gebäudewirtschaft in der Zukunft. Die Integration von modernen Technologien und die Förderung von innovativen Praktiken wird entscheidend sein, um die Herausforderungen im Wohnbau zu bewältigen. Es bleibt abzuwarten, wie sich der Markt entwickelt und ob mehr Bauunternehmer bereit sind, neue Wege zugehen und die Bauteilaktivierung in ihren Projekten zu berücksichtigen.

Ob es sich um die Anwendung von Bauteilaktivierung in Neubauten oder die nachträgliche Installation in bestehenden Gebäuden handelt, es gibt viel Potenzial für Fortschritte in der Branche. Der vorliegende Trend zeigt, dass die Akzeptanz für neue Technologien wächst, insbesondere angesichts der Notwendigkeit zur Senkung von Energiekosten und zur Einhaltung von Umweltstandards. Das Wissen um solche Entwicklungen ist entscheidend, um die Zukunft des Wohnens nachhaltig und wirtschaftlich zu gestalten. Weitere Informationen zu diesem Thema bietet der Artikel auf a3bau.at.


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Quelle
a3bau.at

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