Alfred Dorfer hat mit seinem neuen Programm „Gleich“ am Freitag im Stadtsaal Wien Premiere gefeiert und zeigt, dass er auch nach 40 Jahren auf der Bühne nicht müde ist. In diesem besonderen Theaterstück, das in einer Seniorenstadt spielt, bringt er mit einem scharfen Blick auf die Gesellschaft sein Publikum zum Lachen und Nachdenken. Mit herrlichen Einlagen und einem unverwechselbaren Humor beleuchtet er Themen wie Demokratie und die Herausforderungen des Alters.
Das Setting in „Gleich“ ist eine fiktive Altenstadt, in der Pensionisten leben und sich mit Themen wie dem Kaufkraftpotenzial älterer Menschen auseinandersetzen müssen. Dorfer selbst schlüpft in die Rolle des Hauptcharakters und nimmt dabei die Gesellschaft aufs Korn. Von seiner scharfen Kritik an ausländischen Klischees bis hin zur Beobachtung, wie das Alter zunehmend zur Zielgruppe für Werbung wird, spannt er einen Bogen über privates und politisches Geschehen. Dies ist kein neustes Thema für Dorfer, da er bereits vor 30 Jahren ähnliche Inhalte bearbeitete, doch heute sind sie aktueller denn je.
Kritischer Humor und gesellschaftliche Beobachtungen
Sein Stück ist ein meisterhaftes Spiel aus Worten, in dem er Themen wie Nachhaltigkeit, Social Media und den Zustand der Sozialdemokratie behandelt. Dabei bleibt er nie ernst zulasten des Lachens; das Publikum wird durch dazugehörige Geschichten und Figuren mitgerissen, die zum Teil an fiktive YouTube-Clips erinnern. Ein Beispiel dafür ist der Jungvater im "Müsli-Bezirk Wien Neubau", dessen ironischer Umgang mit der modernen Elternschaft für herzliche Lacher sorgt.
Ein weiteres Stück seines Programms reflektiert historische Ereignisse und lehrt auf unterhaltsame Weise politische Bildung. Mit einem Witz, der tiefere Wahrheiten transportiert, verlangt er von seinem Publikum: „Nicht wie in der Wahlzelle. Denken Sie nach, bevor Sie wählen!“. Solche Passagen zeigen seinen kritischen Geist und die Fähigkeit, Humor mit ernsthaften Themen zu verweben.
Nach der langen Theaterpause zeigt sich Dorfer in Höchstform und mit einer neuen Art von Präsentation. Technische Effekte führen die früheren Begleitmusiker an, wobei die Technik jetzt unerwartete Überraschungen mit Licht und Ton hervorruft. Anstelle seiner alten Band unterhält er nun ganz allein und nimmt das Publikum mit auf eine abwechslungsreiche, unterhaltsame Reise durch seine Gedankenwelt.
Die Verbindung zwischen der Generation der älteren Menschen und dem drängenden Bedürfnis jüngerer Leute nach einer Stimme wird in seinem Stück klar. Dorfer stellt dabei die Frage, wer in der Gesellschaft tatsächlich das Sagen hat. Dabei nutzt er den Humor, um Kritik zu üben, ohne die Freude am Theater zu verlieren. Das Ergebnis ist ein Abend, der fesselt und zum Nachdenken anregt. Bei der Abstimmung über den Ausgang des Abends betont er: „Aber nicht wie in der Wahlzelle: Denken Sie nach, bevor Sie wählen!“ und gibt damit seinem Publikum eine wichtige Botschaft mit auf den Weg. Die Mischung aus Kritik, Selbstironie und spielerischer Leichtigkeit macht „Gleich“ zu einem denkwürdigen Erlebnis.
Während die Zeit ins Land zieht, spielt Dorfer „als alter weißer Mann“, der seine Weisheit noch sucht und humorvoll mit Kalendersprüchen lebt. Der Abend ist mehr als nur eine Vorstellung; es ist ein Spiegelbild der heutigen Gesellschaft, das den Zuschauer nicht nur zum Lachen, sondern auch zum Nachdenken anregt. Die zeitlose Relevanz seiner Themen zeigt, dass Alfred Dorfer auch in der Seniorenstadt keineswegs zum Stillstand kommt.
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