Die Pharmabranche steht vor großen Herausforderungen, besonders in Österreich, wo ein akuter Fachkräftemangel herrscht. Trotz einer Vielzahl an offenen Stellen in verschiedenen Bereichen wie Pharmareferenten, Laboranten und Produktionsmitarbeitern, gestaltet sich die Suche nach qualifizierten Bewerbern als zäh. Der Bedarf an Fachkräften wächst stetig, doch die spezifischen Anforderungen machen die Situation komplex.
Ein wichtiger Faktor ist die kontinuierliche Veränderung der Branchenanforderungen. Die Ausbildungseinrichtungen können nicht immer in dem Maße ausbilden, wie es der Markt erfordert. Das Raumschiff Pharmaindustrie durchläuft kontinuierliche Evolutionsphasen, und während sich die Aufgaben vervielfältigen, bleibt die Zeit für die Anpassung der Ausbildungsprogramme oft auf der Strecke. Dadurch sind viele Unternehmen gezwungen, neue Wege in der Rekrutierung zu gehen, indem sie nicht nur Young Professionals, sondern auch Quereinsteiger ansprechen.
Unternehmen investieren in die Zukunft
Um den Herausforderungen zu begegnen, haben zahlreiche Unternehmen in der Branche erhebliche Mittel in ihre Standorte investiert. Bei Boehringer Ingelheim in Wien Meidling ist geplant, bis 2027 rund 1150 Arbeitsplätze zu schaffen. Novartis hingegen plant in Kundl und Schaftenau die Schaffung von 350 neuen Stellen. Zudem haben Sandoz und GL Pharma ihre Produktionsstätten in Kundl und Lannach ausgebaut, was ebenfalls zur Schaffung neuer Arbeitsplätze führt. Eine bemerkenswerte Entwicklung wird auch von Takeda erwartet, der in der Seestadt Aspern in Wien ab 2026 etwa 250 Forschende beschäftigen möchte.
Solche Investitionen zeigen nicht nur die Ambitionen der Unternehmen, sondern auch deren Bestreben, sich in einem wettbewerbsintensiven Markt zu behaupten. Diese Entwicklung könnte langfristig dazu beitragen, die Fachkräfteengpässe zu mildern, allerdings bleibt die Frage, ob die verfügbaren Talentpools ausreichen, um die steigenden Anforderungen zu erfüllen.
Die Situation in der Pharmaindustrie verdeutlicht die Notwendigkeit, kontinuierlich in Bildung und Qualifikation zu investieren, um die Bedürfnisse eines sich rasch verändernden Marktes zu decken. Dies könnte auch zu einer verstärkten Zusammenarbeit zwischen Unternehmen und Bildungseinrichtungen führen, um die Ausbildung relevanter zu gestalten und somit den Anforderungen der Branche gerecht zu werden.
Details zur Meldung