
In der Nacht von Sonntag auf Montag meldeten sich Klimaaktivisten per E-Mail mit einer brisanten Nachricht: Sie hatten bei 50 SUVs in Wien die Luft aus den Reifen abgelassen. Die selbsternannte Gruppe "Luftnot Kollektiv" informierte die Redaktion von MeinBezirk um etwa 3:30 Uhr. Autofahrer wurden gewarnt, ihre Fahrzeuge vor der Fahrt gründlich zu überprüfen, denn unzureichender Reifendruck kann fatale Folgen haben.
Solche Aktionen sind nicht neu. Bereits in der Vergangenheit führte das Ablassen von Luft aus Reifen gelegentlich zu schweren Unfällen. In einem Vorfall in Döbling verlor ein Fahrer die Kontrolle über sein Fahrzeug und kollidierte mit einer Fußgängerin, weil er die Warnung nicht bemerkte.
Widersprüchliche Alarmglocken
Die Aktivisten zielen darauf ab, den Besitz von SUVs unattraktiv zu machen, da sie diese Fahrzeuge als umweltschädlich und gesundheitlich bedenklich betrachten. „In einer Stadt wie Wien gibt es keinen Grund, mit Geländewagen unterwegs zu sein“, erklärten sie. Neben dem Ablesen der Luftdruckwerte hinterließen die Aktivisten auch Zettel an den Autos, die die Fahrer auf die Situation aufmerksam machen sollten.
Dennoch bleibt das Risiko bestehen, dass die Fahrer diese Zettel übersehen. Der Vorfall in Döbling zeigt auf, welche ernsten Folgen solche Aktivitäten haben können. Ein weiteres Argument der Aktivisten ist die Gefährdung von Fußgängern, die durch das hohe Gewicht von SUVs einem größeren Risiko bei Unfällen ausgesetzt sind.
Hintergründe der Aktionen
Die jüngsten Aktionen sind nicht aus der Luft gegriffen. Die Aktivistengruppe verweist auf extreme Wetterbedingungen als Grund für ihr Protestverhalten. Die verheerenden Hochwasserereignisse in Niederösterreich im September, die zur Evakuierung ganzer Gemeinden führten und fünf Menschenleben forderten, sowie die katastrophalen Überschwemmungen in Valencia, die über 200 Menschen das Leben kosteten, dienen als Auslöser für solche Proteste.
Zudem kritisieren die Aktivisten die politischen Entwicklungen in Österreich und den USA, in denen sie einen Anstieg von "Klimaleugnern" sehen, die demokratische Wahlen gewinnen. Mit diesen Aktionen wollen sie ein Zeichen setzen und auf die omnipräsente Bedrohung durch den Klimawandel hinweisen. Autofahrer in Wien sollten daher besonders aufmerksam sein, auch wenn die Aktivisten nicht verraten, wo genau die betroffenen Fahrzeuge stehen.
Für weitere Informationen und eine detaillierte Betrachtung der Hintergründe wird auf www.meinbezirk.at verwiesen.
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