Ein spektakulärer Fall von Mietbetrug in Wien Meidling sorgt für Aufregung und wirft ein Schlaglicht auf die Machenschaften unseriöser Immobilienvermieter. In den letzten Wochen hat die Mieterhilfe von mehreren betroffenen Bewohner:innen erfahren, die überteuerte Mietverträge unterzeichnet haben, ohne Zugang zu grundlegenden Annehmlichkeiten wie Strom und Heizung zu haben.
Der Vermieter Michael S. schloss mindestens 30 solcher Verträge ab und kassierte monatlich bis zu 15.000 Euro in bar. Ein markanter Punkt in diesen Mietverträgen ist eine Klausel, die den Mieter:innen jegliche Rechte im Falle eines Stromausfalls oder Wassermangels entzieht. Mieter Hoshyar beispielsweise zahlte im Dezember 500 Euro Miete, obwohl er in einem nicht beheizten Zimmer lebte. „Das berechtigt zu einer 100-prozentigen Mietpreisreduzierung“, erklärt Bartok von der Mieterhilfe. Bei den exorbitanten Mietpreisen ist es verwunderlich, dass die Mieter:innen überhaupt zahlten.
Wer ist Christian N.?
Im Zentrum dieser Skandale steht auch Christian N., der sich als Hausbesitzer ausgab, obwohl er nicht der Eigentümer war. Nach einer Karriere in der Immobilienbranche ist N. tief in finanzielle Schwierigkeiten geraten und wollte offenbar auf unlautere Weise schnell Geld verdienen. Ein ehemaliger Geschäftspartner bezeichnet ihn als „Drahtzieher“ und wies darauf hin, dass N.'s Ideen, wie Mietverträge strukturiert werden, alles andere als legal sind. Laut N. sei das Konzept angeblich vom Unternehmensbesitzer entworfen worden, wobei er selbst nur als Mittelsmann auftrat.
Die Mieter:innen befanden sich in einer ausweglosen Situation – ein Umstand, der durch schadhafte Kommunikation und fehlende Aufklärung sowohl des Besitzers als auch der Hausverwaltung verstärkt wurde. Zahlreiche E-Mails belegen, dass es Versuche gab, die Stromversorgung wiederherzustellen, jedoch wurde diese nie aktiviert. Ein Beispiel, das die Unzuverlässigkeit unterstreicht, ist die Aussage eines Hausverwalters, dass die fehlende Stromversorgung letztlich am Widerstand des Hausbesitzers lag.
Der Schatten der Illegalität
Aus den vorliegenden Informationen wird deutlich, dass sämtliche Mietverträge von S. und N. manipuliert wurden. În einige Verträge sei händisch das Datum und die Höhe des Mietpreises nachträglich geändert worden. Ferner berichten Mieter, dass sie gedrängt wurden, gegen ausstehende Zahlungen vorzugehen oder ihre Verträge zu kündigen. Das ganze Konstrukt scheint auf eine Strategie abgezielt zu haben, durch illegale Untermietverträge schnell an Zahlungen zu kommen, bis die rechtlichen Probleme ans Licht kommen.
Die Situation verstärkt sich, da die Flüchtlingskrise infolge des russischen Angriffskriegs auf die Ukraine zwischen vielen Betroffenen die Not an Wohnraum erhöhte. Der Versuch, durch die Anmietung eines heruntergekommenen Hostels Hilfe für geflüchtete Menschen zu organisieren, ging ebenfalls schief, was zu weiteren kritischen Fragen über die Integrität der Akteure führt.
Die Mieterhilfe wurde nun aktiv, um die Mieter:innen über ihre Möglichkeiten aufzuklären. Die rechtlichen Ansprüche könnten sich als erheblich erweisen, wenn die Untermieter:innen sich zusammenschließen und rechtliche Schritte einleiten. In vielen der gefälschten Dokumente scheinen zunehmend gefälschte Unterschriften vorzuliegen, die dem Vermieter rechtliche Konsequenzen einbringen könnten.
Zusammenfassend zeigt dieser Fall, wie wichtig es ist, dass potenzielle Mieter:innen ihre Verträge sorgfältig prüfen. Das Risiko, auf betrügerische Praktiken zu stoßen, kann durch genauere Prüfungen und eine klare Kommunikation zwischen Mieter:innen, Vermietern und Behörden minimiert werden. Die Machenschaften rund um diese neuen Wohnverhältnisse sind nicht nur anstößig, sie sind auch ein Aufruf zur Wachsamkeit und zum Handeln auf allen Ebenen. Mehr Details zu diesem Thema finden sich in einem ausführlichen Bericht auf www.moment.at.
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