Im Fall des Wandgemäldes von Helmut Kand in der Magdalenenstraße 33 im 6. Bezirk von Wien hat sich eine Wendung ergeben. Nach einer ablehnenden Entscheidung im Gemeinderat, die einen Antrag von der Wiener Volkspartei zur Entfernung des Gemäldes betraf, hat die Stadt Wien nun doch reagiert. Der Maler Kand wurde 2023 wegen sexuellen Missbrauchs verurteilt, was den öffentlichen Druck auf die Stadt verstärkte, entsprechend zu handeln.
Die Wiener Stadtregierung, vertreten durch die Stadträtinnen Gaal und Kaup-Hasler, scheint sich nun bereit zu erklären, dem Druck nachzugeben. „Die Stadt kommt endlich unserer Forderung nach, das riesige Wandgemälde zu entfernen, das sich in der Nähe eines Gesundheitszentrums für Frauen und eines Familienzentrums befindet“, erklärte Silvia Janoch, die Familiensprecherin der Wiener Volkspartei. Diese Bemerkung unterstreicht die anhaltende Problematik, dass das Gemälde als unsensibel im Kontext dieses Standortes angesehen wird.
Umsetzung der Maßnahmen
Trotz des angekündigten Einlenkens gibt es jedoch einen entscheidenden Haken: Die Neugestaltung der Wand, die die Entfernung des Wandgemäldes beinhalten soll, wird voraussichtlich erst in etwa 18 Monaten erfolgen. Dies liegt an der nun notwendigen Ausschreibung für die Fläche. Janoch bringt dabei ihre Besorgnis zum Ausdruck: „Eine Zeitspanne, in der die Opfer weiterhin mit dem Anblick konfrontiert werden!“ Diese Bedenken verdeutlichen die Notwendigkeit, umgehend zu handeln, um die Betroffenen nicht weiter zu stigmatisieren.
Obwohl die Stadt nun einlenkt, bleibt unklar, warum es zu dieser plötzlichen Meinungsänderung kam, nachdem der Gemeinderat kürzlich eine Entfernung abgelehnt hatte. Die Tatsache, dass das Gemälde immer noch in einer so sensitiven Umgebung prangt, hat hier für Verwirrung und Empörung gesorgt. Die Diskussion um das Wandgemälde wird wahrscheinlich auch weiterhin für Aufsehen sorgen und die Debatten um Opferschutz und öffentliche Kunst anheizen.
Im Großen und Ganzen ist die Entscheidung der Stadt Wien, das umstrittene Kunstwerk zu entfernen, ein Schritt in die richtige Richtung, wenn auch ein verspäteter. Die Hoffnung bleibt, dass es schneller als geplant konkretisiert werden kann, um den Bedürfnissen der Opfer gerecht zu werden. Die aktuelle Situation verlangt von der Stadt, ihr Engagement für die Bürger ernstzunehmen und entsprechend zu handeln, wie auch in einem Bericht auf exxpress.at zu lesen ist.
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