In Wien wird derzeit ein neues Wohnprojekt für eine spezielle Zielgruppe geplant, das auf großes Aufsehen stößt. Während viele Menschen in der Stadt nach erschwinglichem Wohnraum suchen, soll in Mariahilf eine Wohnanlage speziell für ältere queere Senioren entstehen. Die rot-pinke Stadtregierung sieht dies als wichtigen Schritt zur Unterstützung dieser Gemeinschaft, doch die Reaktionen darauf sind gemischt.
Das geplante Wohnprojekt umfasst 45 Gemeindewohnungen im ehemaligen Institut für Höhere Studien an der Stumpergasse 56. Die Wohnungen werden zwischen 50 und 120 Quadratmetern groß sein und sollen auf einen hohen ökologischen Standart setzen. Darüber hinaus ist eine betreute Wohngemeinschaft mit Platz für sechs Personen vorgesehen, die auf die Bedürfnisse queerer Senioren zugeschnitten ist und sogar über eine eigene Terrasse verfügt.
Kritik aus der politischen Opposition
Die Wiener FPÖ hat sich vehement gegen das Vorhaben ausgesprochen. Maximilian Krauss, Klubobmann der FPÖ, bezeichnete das Projekt als Beispiel für den „queeren Irrsinn“ der derzeitigen Stadtregierung. Er kündigte eine Anfrage im Gemeinderat an, um von Stadträtin Kathrin Gaal zu erfahren, warum solche speziellen Projekte gefördert werden, während viele Familien und Pensionisten in Wien unter den hohen Wohnkosten leiden.
Lukas Bruckner, Landesparteisekretär der FPÖ, verstärkte die Kritik und bezeichnete die Handlungen der SPÖ als „Chuzpe der Sonderklasse“. Er argumentierte, dass die SPÖ in den letzten Jahren durch Mietsteigerungen im Gemeindebau die Wohnverhältnisse für viele Wiener untragbar gemacht habe. Viele Bewohner lebten in maroden Wohnungen, während anstehende Sanierungen ignoriert würden. Bruckner entblößte zudem die Ironie hinter der Unterstützung des Projekts, indem er andeutete, dass einige SPÖ-Politiker vielleicht bereits an einem eigenen Seniorenheim für queere Menschen planen.
Demografische Betrachtung
Die Frage, wie stark das Interesse an dem neuen Wohnangebot tatsächlich sein wird, bleibt offen. Laut den Daten von Statistik Austria leben in Österreich insgesamt über 9 Millionen Menschen, wobei die Zahl der Personen, die sich als „divers“ einordnen, sehr gering ist. Zum Stichtag 1. Juli zählten die Statistiker lediglich 38 Personen, die sich dieser Kategorie zuordnen. Dies lustra wichtig zu wissen, da das geplante Angebot sich an eine sehr kleine und spezifische Gruppe innerhalb der Bevölkerung richtet.
Die Herausforderung bei diesem Projekt wird es sein, die Bedürfnisse und Interessen der queeren Senioren zu berücksichtigen. Trotz der politischen Auseinandersetzungen und des Widerstands gibt es in Wien Bestrebungen, ein inklusives Wohnumfeld für alle Bürger zu fördern. Ob dieses spezifische Projekt dafür der richtige Ansatz ist, bleibt abzuwarten.
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