Der Spatenstich für die Umgestaltung des Parkplatzes am Naschmarkt fand am 3. Oktober statt, was von vielen als ein lang ersehnter Fortschritt für das Gebiet angesehen wird. Auf über 12.000 Quadratmetern entsteht ein neuer Park mit einem grünen Dach sowie einem kleinen Marktraum und zahlreichen Aufenthaltsflächen, die durch 90 Bäume aufgefrischt werden sollen. Doch die Pläne, die von Stadträtin Ulli Sima (SPÖ) vorgestellt wurden, stoßen auf Widerstand.
Die Bürgerinitiative Freiraum Naschmarkt hat angekündigt, die Baustelle zu besetzen, um ihren Unmut über die geplanten Veränderungen zum Ausdruck zu bringen. Diese Initiative kämpft seit Beginn des Projekts für eine grüne Oase anstelle einer Markthalle. Während Sima erklärt hat, dass keine große Markthalle geplant sei, wird trotzdem ein kleiner Marktraum errichtet, der direkt am Platz des Bauernmarktes entstehen soll.
Besetzung des Bauplatzes
Monika Ferdiny, die Sprecherin der Bürgerinitiative, gab bekannt: "Wir wollen uns aber nicht mehr weiter papierln lassen und haben deshalb beschlossen, den für den Hallenbau vorgesehenen Platz zu besetzen." Diese Aktionen sind als friedlicher Protest gedacht. "Wir haben keine Maschinen, die gegen die Bagger und Betonmischer antreten könnten – nur Kinderwägen und Rollstühle werden wir mitbringen", so Ferdiny weiter. Der Protest richtet sich insbesondere gegen die Verdrängung des Bauernmarktes an die weniger attraktive Rechte Wienzeile.
Die Initiative setzt große Hoffnungen auf die Unterstützung der Anwohner, die ebenfalls unzufrieden mit den aktuellen Plänen sind. Mariahilfs Bezirksvorsteher Markus Rumelhart (SPÖ) bekräftigte, dass jeder das Recht hat, für seine Überzeugungen zu demonstrieren, wies jedoch darauf hin, dass er nicht erwarte, dass es sich um eine Massenbewegung handeln wird.
Protest gegen Vorgehensweise
Die Grünen Mariahilf begrüßen den Baustart, da der neue Park als erheblicher Gewinn für die Lebensqualität der Nachbarschaft angesehen wird. Dennoch kritisieren sie die Art und Weise, wie der Bau der Markthalle vorangetrieben wird. Klubobmann Joachim Thaler äußerte Bedenken, dass die Bedürfnisse der Anrainer bei den Planungen nicht ausreichend beachtet werden. "Frau Sima ignoriert völlig die Bedürfnisse und Sorgen der Anrainer:innen und fährt über deren Interessen darüber, um ihr Vorhaben schnellstmöglich zu realisieren", bemerkte er. Diese mangelnde Transparenz führte dazu, dass die Bürgerinitiative ihre Protestaktionen plant, um auf die Schwierigkeiten aufmerksam zu machen, die das Projekt für die Umgebung mit sich bringen könnte.
Im Zusammenhang mit der Umgestaltung betonen die Grünen, dass der überdachte Marktraum erhebliche Auswirkungen auf die historische Kulisse des Parkplatzes haben wird, die durch die Otto-Wagner-Bauten geprägt ist. Es bleibt abzuwarten, wie die Stadt auf den Widerstand der Initiative reagieren wird und welche Kompromisse möglicherweise gefunden werden könnten.
Für weitere Informationen über diese Entwicklungen, siehe die aktuelle Berichterstattung auf www.meinbezirk.at.
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