In den Pflastersteinen Wiens spiegelt sich ein bemerkenswerter Trend wider: Immer weniger Autos sind unterwegs. Eine Analyse des Verkehrsclub Österreich (VCÖ) zeigt, dass die Zahl der Kraftfahrzeuge in 18 der insgesamt 23 Wiener Bezirke im letzten Jahr zurückgegangen ist. Besonders markant ist dieser Rückgang in den Bezirken Margareten, Rudolfsheim-Fünfhaus und Wieden. Hier scheinen die Bewohnerinnen und Bewohner vermehrt auf Alternativen zum Auto zurückzugreifen.
Die Analyse, die auf Daten der Statistik Austria basiert, verdeutlicht, dass der Motorisierungsgrad in Wien auf 364 Pkw pro 1.000 Einwohner gesunken ist. Dies ist nicht nur ein statistischer Wert, sondern lässt sich auch als Indikator für den veränderten Mobilitätsansatz der Wiener Bevölkerung verstehen. Viele nutzen mittlerweile die vielfältigen öffentlichen Verkehrsmittel, die kurzen Wege innerhalb der Stadt sowie Angebote wie Carsharing und Fahrradverleih.
Der Rückgang der Pkw-Dichte
In Margareten zeichnet sich ein besonders eindrucksvolles Bild ab: Hier gibt es mit nur 260 Fahrzeugen pro 1.000 Einwohner die niedrigste Pkw-Dichte in ganz Österreich. Auch in Rudolfsheim-Fünfhaus, Brigittenau, Neubau und der Josefstadt liegt der Wert unter 300 Autos je 1.000 Menschen. Die verringerten Ausgaben für Mobilität sind nicht zu unterschätzen – durchschnittlich sparen Wiener Haushalte mehr als 2.000 Euro pro Jahr im Vergleich zum österreichischen Durchschnitt.
Der tiefste Rückgang in der Zahl der Autos wurde in Margareten mit einem Minus von 589 Fahrzeugen gemeldet, gefolgt von Rudolfsheim-Fünfhaus mit 325 weniger und Wieden mit 294 weniger Autos. In den meisten anderen Bezirken der Stadt zeigt sich ein ähnlicher Trend. Ausnahme bildet jedoch Liesing, hier beträgt die Fahrzeugdichte 516 Pkw pro 1.000 Einwohner, was den höchsten Wert in Wien darstellt.
Ein interessanter Aspekt ist die Innere Stadt. In diesem zentralen Bezirk sind die Pkw-Zahlen durch zahlreiche öffentliche Institutionen und Unternehmen, die Fahrzeuge angemeldet haben, höher. Hier kommen auf 1.000 Menschen sogar 977 Pkw. Diese Entwicklung hebt die Notwendigkeit hervor, dass der Rückgang der Autos dringend benötigten Platz schaffen könnte. Angesichts schmaler Gehsteige und fehlender Radwege wird gefordert, die urbanen Flächen neu zu gestalten, um mehr Raum für Fußgänger und Radfahrer zu schaffen.
Zusätzlich plädiert der VCÖ für mehr Begrünung und schattenspendende Bäume in den Straßen, um die Hitzebelastung im Sommer zu reduzieren. Vor allem in den äußeren Bezirken ist eine Verbesserung der Verkehrsverbindungen und des öffentlichen Verkehrsnetzes gefordert.
Die Vorzüge von öffentlichem Verkehr und alternativen Mobilitätslösungen sind offensichtlich; in einem urbanen Raum, der sich zunehmend gegen das Auto wendet, wird es spannend sein zu beobachten, wie sich diese Trends in der Zukunft weiterentwickeln. Mehr Details zu den aktuellen Entwicklungen sind auch bei www.meinbezirk.at zu erfahren.
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