In Wien Margareten hat sich eine Bewegung formiert, die den Anwohnern der Zentagasse eine lautere Stimme geben möchte. Mehr als 500 Bürger haben ihre Unterschrift unter eine Petition gesetzt, die eine Verkehrsberuhigung, eine bessere Anbindung an das Radnetz und mehr Begrünung in der Gegend fordert.
Martina Hejduk, die Initiatorin dieser Petition, hebt hervor, dass die Zentagasse zu einer der am stärksten frequentierten Straßen im Bezirk zählt. Diese hohe Verkehrsdichte sorgt nicht nur für Lärm, sondern auch für eine beträchtliche Staubbelastung, die sich in letzter Zeit durch die Bauarbeiten der U-Bahn und die Verkehrsberuhigung der nahegelegenen Reinprechtsdorfer Straße weiter verschärft hat.
Probleme im Verkehr
Heutzutage ist die Zentagasse die einzige Straße, die Reisebusse und Lkw nutzen können, um schnell zur Autobahn zu gelangen. Dies führt dazu, dass Anwohner und Geschäftsleute gesundheitlich stark belastet werden. Die Petition zielt darauf ab, ein nachhaltiges Verkehrskonzept für das Gebiet zwischen der Ramperstorffergasse und der Nikolsdorfer Gasse zu etablieren, das auch die Belange der Zentagasse einschließt.
Eine Umleitung des Busverkehrs auf übergeordnete Straßen wie die Wienzeile oder den Gürtel sowie eine Verkehrsberuhigung durch Bauarbeiten sind Teil der geforderten Maßnahmen. Dabei könnte eine Geschwindigkeitsreduktion auf 30 km/h durch bauliche Maßnahmen wie das Anheben von Fahrbahnen oder die Einziehung von Gehsteigen bewirkt werden. Zudem wird eine Einbahnführung von der Wiedner Hauptstraße bis zur Siebenbrunnengasse vorgeschlagen, um den Durchgangsverkehr zu verringern.
hejduk äußert sich auch zur Parkplatzsituation, die für die Anwohner ein großes Problem darstellt: „In Margareten gibt es keinen einzigen Anrainerparkplatz, was wir nicht verstehen können.“ Zusätzlich fordert die Petition die Schaffung von mehr Grünflächen und die Anbindung an das Fahrradnetz. In einem kreativen Ansatz wurde bereits ein temporärer Radweg während eines Grätzlfests im September demonstriert.
Warten auf Veränderungen
Trotz positiver Rückmeldungen aus dem Bezirk fühlen sich viele Anwohner, als müssten sie lange auf die Beseitigung ihrer Probleme warten. „Wir wollen nicht sechs bis acht Jahre auf Lösungen warten“, sagt Hejduk. Bezirkschefin Silvia Janković von der SPÖ hat sich ebenfalls zur Situation der Zentagasse geäußert. Sie führt Gespräche mit Anrainern und hat bereits mit Vertretern der Überlandbusse gesprochen, um alternative Routen für diese zu prüfen.
Geplant ist eine Evaluierung der bestehenden Verkehrsrouten. „Die Verantwortlichen der Wiener Linien haben mir versichert, dass sie die Verschmutzungsproblematik durch ihre Fahrzeuge im Blick behalten und nötigenfalls reinigen“, versichert Janković.
Ähnliche Themen wurden bereits in Gesprächen mit den zuständigen Fachdienststellen angesprochen, besonders hinsichtlich möglicher Umgestaltungen in der Zukunft. „Bei größeren Bauarbeiten oder Umgestaltungsmaßnahmen werden zusätzliche Maßnahmen zur Begrünung und Verkehrsberuhigung in Betracht gezogen,“ ergänzt Janković.
Die Überprüfung der Radrouten im Bezirk, besonders rund um die Siebenbrunnengasse, geschieht ebenfalls im Rahmen der laufenden Planungen. Bis Ende des Jahres soll die temporäre Umleitung über die Zentagasse zurückgebaut werden, wodurch auch der Individualverkehr abnehmen soll.
Doch auch ein wichtiger Punkt bleibt: Die Umsetzung dieser Wünsche spielt auch von den zur Verfügung stehenden Ressourcen ab. Janković betont die Notwendigkeit, die Vielzahl an laufenden Projekten im Blick zu halten. „Für alle künftigen Absprachen setze ich mich dafür ein, dass es mehr Bäume und Grünflächen für die Anwohner gibt,“ verspricht sie und führt aktuelle Projekte wie den neuen Helga-Pankratz-Platz und die Umgestaltung der Reinprechtsdorfer Straße als Beispiele für derartige Bemühungen an.
In der Zusammenfassung ist die Petition für eine lebenswertere Zentagasse der Aufruf einer Gemeinschaft von Bürgern, die mehr Lebensqualität in ihrem Alltag einfordert. Die Resonanz auf diesen Antrag wird in den kommenden Monaten weiterverfolgt werden, um die langfristigen Auswirkungen auf die Anwohner zu prüfen.
Für einen umfassenden Einblick in die Situation und die vorgeschlagenen Maßnahmen besuchen Sie die detaillierte Berichterstattung auf www.meinbezirk.at.