In der Schönbrunner Straße in Margareten, einem lebhaften Viertel Wiens, wird dieses Jahr ein bemerkenswertes Jubiläum gefeiert: Die Sefra-Zentrale wird 111 Jahre alt. Dieser Farbfachhändler hat eine spannende Geschichte, die über ein Jahrhundert zurückreicht.
Gegründet wurde das Unternehmen 1886 von Christian Seidlers Urgroßvater. Anfangs firmierte es als „Seidler & Franzl“, nachdem sich zwei Familien zusammengetan hatten. Im Laufe der Zeit veränderte sich das Geschäft jedoch, als die Familie Franzl ausstieg, die Marke aber weiterhin unter ihrem ursprünglichen Namen bekannt blieb.
Ein einzigartiges Wappentier
In den 1970er Jahren erhielt die Firma den Namen „Sefra“, um moderner aufzutreten. Ein prägnantes Merkmal ist ihr bunter Zebrakopf, den das Unternehmen 1985 übernahm. Inspiriert wurde Seidler, als er ein farbenfrohes Zebra in einer Ausstellung nahe Hamburg entdeckte. Neben der repräsentativen Funktion hat die Firma auch eine Patenschaft für eine Zebrafamilie im Tiergarten Schönbrunn übernommen.
Der Standort in der Schönbrunner Straße 47 ist nicht nur das älteste, sondern auch das Hauptquartier des Unternehmens, das sich schnell etabliert hat. Interessanterweise ist das Büro von Christian Seidler der ehemalige Wohnraum seiner Urgroßmutter. Zudem berichtete Seidler, dass der Hoftrakt, der einst als Pferdestall diente, von seinem Urgroßvater errichtet wurde.
Die Veränderungen im Farbhandel
Die Farbbranche hat sich in den letzten 111 Jahren erheblich gewandelt. Zu Beginn war es der Hauptfokus der Malermeister, ihre Farben eigenhändig zu mischen. Sefra fungierte als eine Art „Rohstoff-Greißlerei“. Heute hingegen werden Farben komplett fertig von Herstellern bezogen und im Geschäft verkauft. Seidler selbst ist bereits 40 Jahre Teil des Unternehmens und zeigt großes Engagement, das Erbe seiner Familie weiterzuführen. Er hat die Geschichten seines Großvaters und Vaters gehört, die ihn prägten und motivierten, den Familienbetrieb zu leiten.
Trotz seines Stolzes über die Familientradition macht sich Seidler auch Gedanken über die Zukunft. Die nächste Generation steht bereit, doch eine Unternehmensführung bringt ihre eigenen Herausforderungen mit sich. Jede Generation bringt individuelle Perspektiven und Ansätze mit. „Es ist wichtig, nicht auf den Lorbeeren auszuruhen, sondern das Bestehende weiterzuentwickeln“, sagt er. Die Entwicklung des Unternehmens steht in direktem Zusammenhang mit Innovation und Anpassung.
Für weitere Informationen über die Geschichte von Sefra und ihre aktuellen Entwicklungen empfiehlt sich ein Blick in die umfassende Berichterstattung auf www.meinbezirk.at.
Details zur Meldung