Die Wiener Stadtregierung hat eine bedeutende Novelle des Jugendschutzgesetzes angekündigt, die darauf abzielt, den Schutz von Jugendlichen gegenüber Nikotinprodukten und Glücksspielen zu erhöhen. Laut dem Bericht von ORF Wien sollen Jugendliche künftig als Testkäufer eingesetzt werden können, um zu überprüfen, ob Unternehmen Nikotinprodukte an Minderjährige abgeben. Diese Maßnahme erfordert die Zustimmung der Eltern und stellt sicher, dass die Jugendlichen keine Produkte behalten und in Begleitung eines Erwachsenen handeln. Zudem wird mit dieser Gesetzesänderung das Verbot von Nikotinbeuteln klargestellt, um Missverständnisse mit tabakfreien Produkten auszuräumen und einen umfassenden Jugendschutz zu gewährleisten. Der zuständige Stadtrat Christoph Wiederkehr (NEOS) betont die Dringlichkeit dieser Maßnahmen, um den schädlichen Einfluss von Suchtmitteln auf das Leben junger Menschen zu minimieren.
Jugendliche kämpfen gegen Tabakindustrie
Parallel zur Wiener Initiative setzt sich eine Gruppe junger Menschen auf europäischer Ebene für eine wirksamere Kontrolle des Tabakkonsums ein. Karina Mocanu, die Jugendführerin des European Network for Smoking and Tobacco Prevention (ENSP), erläutert in einem Bericht der WHO, dass junge Menschen gegen die manipulativen Taktiken der Tabakindustrie ankämpfen müssen, die darauf abzielt, sie frühzeitig zur Nikotinsucht zu verleiten. Die Gruppe hat den Aufruf gestartet, um ein Bewusstsein für die teuflischen Strategien der Industrie zu schaffen, die seit den 1950er Jahren Geschäfte mit der Gesundheit der Jugend machen. Mocanu betont die Wichtigkeit, dass Jugendliche lernen, die Gefahren von Tabakprodukten zu erkennen und sich aktiv für ein rauchfreies Umfeld einzusetzen.
Die offenkundigen Schwierigkeiten beim Kampf gegen den Tabakkonsum unter Jugendlichen sind auch eine Folge des geschickten Marketings der Industrie, das gezielt auf junge Menschen ausgerichtet ist. Laut Experten beginnt ein großer Teil der Raucher bereits vor ihrem 18. Geburtstag, was die Dringlichkeit der neu eingeführten Tests in Wien unterstreicht. Während in Wien aktive Schritte unternommen werden, um den Einfluss der Tabakindustrie einzudämmen, sind ähnliche Initiativen in Europa von großer Bedeutung, um das Bewusstsein und den Widerstand gegen die Gefahren des Tabakkonsums zu stärken.
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