In Wiens Volksschulen bleibt die Anzahl der außerordentlichen Schülerinnen und Schüler unverändert hoch. Aktuell haben 15.613 von 73.280 Schülern, was etwa 21 Prozent entspricht, einen besonderen Status, da sie vorübergehend nicht in der Lage sind, dem Unterricht vollständig zu folgen. Diese Belastung für das Bildungssystem ist seit Jahren konstant, und viele der betroffenen Kinder kämpfen mit mangelnden Deutschkenntnissen.
Der Vizebürgermeister und Bildungsstadtrat Christoph Wiederkehr (Neos) präsentiert diese Zahlen, die deutlich machen, dass rund 52 Prozent dieser Schülerinnen und Schüler in Österreich geboren wurden. Zudem haben etwa 20 Prozent die österreichische Staatsbürgerschaft. Der Anstieg der außerordentlichen Schülerzahlen reflektiert globale Krisenereignisse, insbesondere die Konflikte in Syrien und der Ukraine, die zu vermehrten Flüchtlingsströmen führen.
Kritik an den Zuständen
Die Schulsituation sieht sich jedoch kritischer Betrachtung ausgesetzt. Wiederkehr äußert, dass der Anstieg an Schüler*innen, die Deutschförderung benötigen, nicht von ausreichenden Ressourcen begleitet wird. Ein zentraler Kritikpunkt ist, dass der Bund nicht genügend Planstellen für diese Deutschförderungsprogramme bereitstellt. Dies zwingt Wien dazu, aus dem allgemeinen Budget zusätzliche Mittel für Fördermaßnahmen bereitzustellen.
Ein weiterer Faktor, der die Herausforderung verstärkt, ist, dass etwa 60 Prozent der Kinder in Wiener Kindergärten eine andere Muttersprache als Deutsch sprechen. Diese Tatsache unterstreicht die Notwendigkeit gezielter Sprachförderung schon in den frühen Jahren der Bildung.
Maßnahmen zur Sprachförderung
Um dem entgegenzuwirken, setzt die Stadt Wien seit zwei Jahren auf eine Initiative namens "Wiener Sommerlernen". Hierbei haben jährlich rund 4.000 Schüler die Möglichkeit, während der Sommerferien an kostenlosen Deutschkursen teilzunehmen. Wiederkehr bekräftigt, wie wichtig das Erlernen der deutschen Sprache für die Integration ist: "Deutsch zu lernen ist nicht optional, sondern Pflicht!"
Um den Bedürfnissen dieser Kinder gerecht zu werden, ist sowohl die Stadt als auch die Mitwirkung der Eltern gefragt. Die Stadt hat bereits ihre Anstrengungen zur Sprachförderung im Kindergarten verstärkt. Es besteht klarer Bedarf an weiteren Maßnahmen auf allen politischen Ebenen, um eine bessere Ressourcenverteilung zu gewährleisten und ein umfangreicheres Kursangebot in den Sommerferien zu schaffen.
Für weitere Informationen zu diesem Thema, siehe die aktuelle Berichterstattung auf www.meinbezirk.at.
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