In Wien-Liesing hat die Renaturierung des Liesingbachs einen bedeutenden Schritt in Richtung Hochwasserschutz vollzogen. Während der jüngsten schweren Regenfälle im September 2024 blieb die Umgebung um den Liesingbach weitgehend verschont, ein Umstand, der auch den vorgenommenen Umweltmaßnahmen zu verdanken ist.
„Viel hat nicht mehr gefehlt“, äußert eine Anwohnerin, die in der Nähe des Kleingartenvereins am Steinsee lebt. Hätte es einen Tag länger geregnet, wäre sie sich sicher gewesen, dass das Wasser ihren Garten erreicht hätte. Ähnliche Sorgen hatte man auch in einer nahegelegenen Tischlerei. „Wir haben das Hochwasser genau beobachtet, aber unser Holzlager steht an einem anderen Ort. So wäre der Schaden nicht allzu groß gewesen“, erklärte ein Mitarbeiter.
Effektive Maßnahmen zum Hochwasserschutz
Wolfgang Ermischer, SPÖ-Bezirksrat und Mitglied des Kernteams zur Renaturierung, betont, dass die jetzt installierten Retentionsbecken im Liesingbach für den unbeschadeten Verlauf der jüngsten Hochwasserereignisse entscheidend waren. Dieses Projekt läuft seit 1997 und hat bereits verschiedenste Abschnitte des Baches in ein natürliches Ökosystem zurückgeführt. Bis 2027 sollen diese Renovierungsarbeiten abgeschlossen sein.
Die Renaturierung zielt darauf ab, nicht nur den ursprünglichen Zustand wiederherzustellen, sondern auch die Menschen in der Umgebung zu schützen. Die alten, harten Regulierungsmethoden wurden aufgehoben, um das Wasser langsamer abfließen zu lassen und die Gefahr künftiger Überflutungen zu minimieren. So wurde beispielsweise der Bachlauf beim Liesinger Draschepark, wo früher regelmäßig Überflutungen stattfanden, erheblich verändert.
Natürliches Gleichgewicht und Biodiversität
Trotz der besorgniserregenden Hochwasserbilder in sozialen Medien scheint sich der Liesingbach aktuell friedlich wieder zu fügen. Viele Tiere haben sich bereits in den renaturierten Bereichen angesiedelt, darunter Reiher und Biber, die das Ökosystem weiter bereichern. Ein Biber hatte sogar einen Damm gebaut, der jedoch aufgrund von Sicherheitsbedenken entfernt wurde.
„Die Renaturierung ist mittlerweile in der Bevölkerung äußerst populär. Viele Menschen nutzten die neuen, flachen Ufer für sportliche Aktivitäten“, berichtet Ermischer, während er auf die Radfahrer und Spaziergänger hinweist, die den neu gestalteten Bereich des Liesing besuchen. Die Anwohner haben sich zudem positiv über die Veränderungen geäußert, da die Gefahren von Hochwasser deutlich gemindert wurden und gleichzeitig die Lebensqualität in der Umgebung steigt.
Für weitere Informationen und Details zum aktuellen Stand der Renaturierungsmaßnahmen besuchen Sie bitte den Artikel auf www.wienerzeitung.at.
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