In der Hofburg, einem der symbolträchtigsten Gebäude Wiens, fand der erste Wiener Wertekongress statt. Hier trafen sich über 200 Menschen aus unterschiedlichen Bereichen wie Politik, Religion, Wissenschaft sowie engagierte Bürger, um gemeinsam über die Spielregeln des Zusammenlebens nachzudenken. Diese Veranstaltung wurde vom Integrationsstadtrat Christoph Wiederkehr initiiert und stellt einen Schritt dar, um die Grundwerte der Wiener Gesellschaft zu stärken.
Der Kongress wird als Antwort auf die vielfachen Konfliktsituationen in unserer Gesellschaft gesehen. Ob in Schulen, am Arbeitsplatz oder im öffentlichen Leben – der Bedarf an klaren Werten, die für alle gelten, ist größer denn je. Bei der Eröffnung des Kongresses machte Wiederkehr deutlich, dass Werte wie Menschenwürde, Pluralismus und Demokratie von zentraler Bedeutung sind, um ein respektvolles und friedliches Miteinander zu fördern. Angesichts der wachsenden kulturellen Spannungen und internationaler Konflikte sei dies eine dringende Notwendigkeit.
Fokus auf gemeinsame Werte
Die Teilnehmenden des Kongresses haben in verschiedenen Arbeitsgruppen intensiv über Themen diskutiert, die von dem Alltag in Wien bis hin zu Fragen im digitalen Raum reichen. Die Diskussionsrunden behandelten beispielsweise das Miteinander in der Stadt, diverse Aspekte des Wiener Nachtlebens sowie Herausforderungen im Gesundheitswesen.
In den Workshops ging es darum, ein gemeinsames Werteverständnis zu entwickeln, das von allen in Wien gelebt werden kann. Wiederkehr betonte, dass es nicht nur um das Debattieren gehen könne; vielmehr sei es wichtig, zu einer echten Einigkeit in der Wertefrage zu gelangen, um Extremismus, Populismus und Intoleranz zu begegnen und zu verhindern.
Die Ergebnisse dieser Workshops sollen im Rahmen des Projektes "Prinzip Wien" weiterverarbeitet werden. Dieses Programm wurde bereits im Frühjahr von Wiederkehr ins Leben gerufen und zielt darauf ab, einen Leitfaden für den gemeinschaftlichen und demokratischen Zusammenhalt in Wien zu entwerfen. Die Ideen und Vorschläge aus dem Wertekongress sollen die zukünftigen Spielregeln bilden, nach denen sich die Wiener Gesellschaft orientieren kann.
Studie zur Jugend
Um ein umfassendes Bild der Werte in der Gesellschaft zu erhalten, wurde im Vorfeld des Kongresses eine Untersuchung in Auftrag gegeben. Der Soziologe und Integrationsexperte Kenan Güngör wurde damit beauftragt, um abwertende Haltungen unter Jugendlichen in Wien zu analysieren – unabhängig davon, ob sie einen Migrationshintergrund haben oder nicht. Diese Studie dient als Grundlage, um besonders die eingewanderten Gemeinschaften besser zu verstehen und den gesellschaftlichen Zusammenhalt zu fördern.
Der Wiener Integrationsrat "W.I.R." plant ebenfalls, sich in seinem nächsten Statement Ende 2024 mit den Themen demokratische Grundhaltungen und Abwertungstendenzen innerhalb der Einwanderungsgesellschaft auseinanderzusetzen. Es bleibt eine spannende Entwicklungen, wie der Kongress tatsächlich Einfluss auf zukünftige Integrations- und Gesellschaftsfragen nehmen wird.
Insgesamt wird mit diesem Wertekongress ein wichtiger Schritt unternommen, um die Ideale einer bunten und vielfältigen Stadt klar zu definieren und zu fördern, während gleichzeitig geschützt wird, was die Grundlagen der Wiener Gesellschaft bilden.
Mehr Informationen zu diesem Thema und weiteren Entwicklungen finden sich auf www.meinbezirk.at.
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