Die Brennerautobahn steht vor einer anspruchsvollen Phase: Die Luegbrücke wird ab dem 1. Januar 2025 nur einspurig befahrbar sein. Diese Veränderung, die für die kommenden 170 Tage geplant ist, wird nicht nur die Verkehrssituation an diesem Brennpunkt entscheidend beeinflussen, sondern auch die Diskussion um den Neubau der Brücke anheizen. Der staatliche Autobahnbetreiber ASFINAG hat erklärt, dass diese Maßnahme notwendig ist, um die Sicherheit der Brücke zu gewährleisten, die durch Streusalz in Mitleidenschaft gezogen wurde.
Die Luegbrücke, die nahezu zwei Kilometer lang ist und 1968 eröffnet wurde, ist ein zentraler Punkt in der Verkehrsinfrastruktur zwischen Deutschland und Italien. Der Konflikt zwischen den örtlichen Politikern, dem Bürgermeister von Gries am Brenner und den Verantwortlichen in Wien spitzt sich immer weiter zu. Während die Gemeinde eine alternative Lösung in Form eines Tunnels verlangt, um die Lärm- und Staubbelastung zu minimieren, hält die ASFINAG einen kompletten Neubau für unausweichlich.
Verkehrsänderungen und Herausforderungen
Die Einspurigkeit der Luegbrücke wird die Verkehrsführung erheblich verändern. ASFINAG-Geschäftsführer Stefan Siegele betont, dass diese Maßnahme mindestens 170 Tage andauern wird und sie durch eine sorgfältige Verkehrsführung ergänzt wird. Insbesondere an stark frequentierten Tagen sollen Lkw in der Mitte der Brücke fahren, während Pkw über die rechte Spur überholen dürfen. Dies wird durch testweise umgesetzte Regelungen während des vergangenen Sommers unterstützt.
Ein weiterer Aspekt der neuen Regelung betrifft die Gewichtskontrollen. In die Fahrbahn der Luegbrücke werden automatische Waagen eingebaut, die sicherstellen, dass Fahrzeuge über 3,5 Tonnen auf die entsprechenden Spuren geleitet werden. Dies geschieht, um sicherzustellen, dass alle Fahrzeuge sicher über die Brücke gelangen, ohne dass es zu einer Überlastung kommt.
Erweiterung der Kontrollmaßnahmen für Lkw
Als Teil der strategischen Maßnahmen plant ASFINAG zudem, zusätzliche Schranken an den Auf- und Abfahrten einzurichten. Diese sollen dazu dienen, die Anzahl der auswärtigen Lkw im Tirol zu reduzieren. Für eine Investitionssumme von 12 Millionen Euro sollen insgesamt 17 neue Schilderbrücken gebaut und bestehende saniert werden. Diese Kontrollen sollen sicherstellen, dass nur lokale Lkw die Brücke befahren können, was die Verkehrsbelastung in der Region verringern könnte.
Die Veränderungen an der Brennerautobahn stehen bereits seit geraumer Zeit in der Kritik. Im vergangen Jahr sorgte ein Fahrverbot für auswärtige Lkw am Tag der Deutschen Einheit für einen massiven Stau von bis zu 110 Kilometern. Auch die Anwohner der Region haben Bedenken geäußert und fordern umfassendere Maßnahmen zum Schutz ihrer Gemeinden.
Zur Vorbereitung der anstehenden Sanierungsarbeiten wird die ASFINAG bereits am Montag, den 7. Oktober, erste Schritte unternehmen, um die Brücke winterfest zu machen. In den kommenden Wochen sind auch weitere Abstimmungen mit dem Land Tirol und dem Verkehrsministerium in Wien geplant, um die genauen Regelungen und Daten für die neuen Verkehrsführungen festzulegen.
Die Luegbrücke wird also nicht nur zum Nadelöhr für den Verkehr, sondern auch zum Zentrum eines intensiven Streits über die Zukunft der Brennerautobahn. Die Diskussionen und Maßnahmen rund um diese Infrastruktur werden sicher noch länger anhalten, während gleichzeitig die Notwendigkeit von Sicherheits- und Umweltschutzmaßnahmen weiter im Vordergrund stehen bleibt.
Für mehr Informationen zu den Auswirkungen dieser Maßnahmen und den bevorstehenden Änderungen, kann ein detaillierter Bericht auf www.merkur.de nachgelesen werden.