Wien-Josefstadt

Mordprozess um Säugling: Vater sieht sich als Opfer eines Komplotts

"Drama in Wien: Ein 29-Jähriger steht im Mordprozess um seinen Kleinen – während die Mutter als Zeugin auftritt, behauptet er, ein unschuldiges Opfer eines Komplotts zu sein!"

Ein Mordprozess, der die Öffentlichkeit bewegt, hat vor kurzem begonnen. Im Mittelpunkt steht ein 29-jähriger Mann, der beschuldigt wird, seinen drei Monate alten Sohn durch Schütteltrauma getötet zu haben. Die Geschworenenverhandlung ist auf zwei Tage angesetzt, und es werden zahlreiche Zeugen, einschließlich der zuvor verdächtigen Mutter, erwartet. Der 29-Jährige sitzt seit sieben Monaten in U-Haft und bestreitet vehement, Gewalt gegen sein Kind angewendet zu haben. Stattdessen führt er die schweren Verletzungen des Säuglings auf Behandlungsfehler im Krankenhaus zurück und erklärt sich als Opfer einer Verschwörung.

Die tragischen Ereignisse begannen in der Nacht des 3. Februar, um 23 Uhr, als die Mutter mit dem hilflosen Baby in ein Krankenhaus kam. Trotz sofortiger ärztlicher Maßnahmen konnte man dem kleinen Junge nicht mehr helfen. Bei der Aufnahme schien er bereits keine Gehirnfunktionen mehr zu besitzen, und am 6. Februar wurden die lebenserhaltenden Geräte abgestellt, was zu dem traurigen Ende führte.

Die Rolle der medizinischen Gutachten

Einige Sachverständige, darunter ein Gerichtsmediziner und ein Neuropathologe, werden während des Verfahrens ihre Gutachten präsentieren. Laut Obduktion starb das Baby eindeutig an den Folgen eines Schütteltraumas. Diese Art von Trauma tritt häufig auf, wenn ein Kind heftig geschüttelt wird, was zu schwerwiegenden Gehirnverletzungen führen kann. Zusätzlich wurden bei dem Kind mehrere alte Verletzungen festgestellt, darunter eine gebrochene Rippe und ein gebrochener Arm. Dies alles deutet darauf hin, dass die Gewalteinwirkung nicht neu war und in der Vergangenheit bereits stattgefunden hatte.

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Die Ermittlungen zeigten, dass die Verletzungen des Babys höchstwahrscheinlich in Phasen auftraten, in denen es nur in der Obhut des Vaters war. Daher wird ihm vorgeworfen, sowohl versuchten Mord durch die älteren Verletzungen als auch vollendeten Mord durch die Todesursache, also das Schütteltrauma, begangen zu haben. Die Tatsache, dass es keine direkten Zeugen für die vermuteten Gewalttaten gibt, macht diesen Prozess zu einem Indizienprozess, in dem die Indizien genau geprüft werden müssen.

Die Verteidigungsstrategie

Die Verteidigung des Angeklagten hat bereits frühzeitig in dem Verfahren auf mögliche Komplikationen während der Geburt verwiesen. Das Kind wurde mittels Saugglocke geboren, was im Allgemeinen als schwieriger Geburtsvorgang gilt. Es bleibt abzuwarten, ob dies während des Prozesses eine Rolle spielen wird. Der Angeklagte bleibt ungeständig und hofft, dass durch die Verhandlung die Wahrheit ans Licht kommen wird. Seine Anwältin betont, dass der Mann sein Kind über alles geliebt habe, und stellt Fragen zu den Umständen, die zu den Verletzungen führten.

Das Urteil in diesem aufsehenerregenden Fall wird am 24. Oktober erwartet. Bei einer Verurteilung könnte der 29-Jährige mit zehn bis 20 Jahren oder sogar lebenslang im Gefängnis rechnen. Die Mutter des Kindes, die vorerst entlastet wurde und nicht gegen den Vater aussagen muss, bleibt ebenfalls im Fokus der Ermittlungen. Weitere Details werden folgen, während die Verhandlung voranschreitet und die juristischen Aspekte dieses komplexen Falles beleuchtet werden.

Quelle/Referenz
wien.orf.at

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