Am Dienstagnachmittag fand vor dem österreichischen Parlament in Wien eine beeindruckende Aktion statt, die auf die Gefahren von Gewalt gegen Frauen aufmerksam machen sollte. Die Initiative „Im Schatten der Gewalt“, organisiert von der zivilgesellschaftlichen Kampagnenorganisation „#aufstehn“, hatte das Ziel, den Gewaltschutz für Frauen in den Fokus der politischen Agenda zu rücken.
Im Zuge dieser Veranstaltung versammelten sich zahlreiche Menschen, darunter auch Vertreterinnen aus der Politik, um sich für die Rechte und den Schutz von Frauen starkzumachen. Maria Mayrhofer, die Geschäftsführerin von „#aufstehn“, hob hervor, dass etwa jede dritte Frau in Österreich seit ihrem 15. Lebensjahr körperliche oder sexualisierte Gewalt erlebt hat. Diese alarmierende Zahl verdeutlicht, warum eine intensive Auseinandersetzung mit diesem Thema dringend notwendig ist.
Symbolische Präsenz vor dem Parlament
Während der Aktion wurden 30 weibliche Silhouetten, die komplett in schwarze Ganzkörperanzüge gekleidet waren, vor dem Parlament aufgestellt. Diese Figuren symbolisieren die Frauen, die in Österreich von Gewalt betroffen sind. Jede Silhouette steht für eine Stimme, die erhoben werden muss, um das Leiden der Opfer sichtbar zu machen. Zusätzlich hielten einige Silhouetten Schilder mit Botschaften wie „Gewaltschutz jetzt“ und „Betrifft uns alle“, um auf die Dringlichkeit der Situation hinzuweisen.
Die Frauensprecherinnen der vier größten politischen Parteien, darunter Juliane Bogner-Strauß (ÖVP), Eva-Maria Holzleitner (SPÖ), Henrike Brandstötter (Neos) und Meri Disoski (Grüne), waren vor Ort und machten deutlich, dass alle an diesem Tag ein gemeinsames Ziel verfolgten. Sie versicherten, dass sie die Anliegen der Gewaltopfer im Rahmen der kommenden Parlamentssitzung auf die Agenda bringen würden.
Ein starkes Zeichen für Veränderungen
Bei der Abschlusszeremonie erhielten die Politikerinnen von „#aufstehn“ schwarze Figuren, die ebenfalls die unsichtbaren Opfer von Gewalt symbolisieren. „Diese Puppe nehme ich mit ins Parlament“, sagte Meri Disoski, „um die Anliegen der Frauen zu unterstützen und sicherzustellen, dass sie nicht ignoriert werden.“ Ihre Kollegin Eva-Maria Holzleitner ergänzte, dass diese Figur ein „mahnendes Signal“ sei, dass die Gesellschaft niemals leise bleiben sollte, solange solche Gewaltverbrechen weiterhin bestehen.
Die Aktion hat bereits 50.000 Unterstützer gefunden, die zusammen für ein wichtiges Ziel eintreten: „Gewalt an Frauen stoppen!“ In einem offenen Brief an Frauenministerin Susanne Raab werden umgehend mehr Ressourcen für Prävention und Unterstützung gefordert. Diese Forderungen unterstreichen, wie wichtig es ist, nicht nur über das Problem zu sprechen, sondern auch tatsächliche Maßnahmen zur Bekämpfung von Gewalt gegen Frauen zu ergreifen.
Mit dieser aktiven Phase der Sensibilisierung hofft „#aufstehn“, weitere Bürgerinnen und Bürger zu mobilisieren und das Bewusstsein für dieses kritische Thema in der gesamten Gesellschaft zu schärfen, um einen nachhaltigen Wandel herbeizuführen.