Die Stadt Wien hat vor zwei Jahren eine wichtige Hilfsinitiative gestartet, um den Opfern von Internetkriminalität eine zentrale Anlaufstelle zu bieten. Diese Beratungsstelle, auch Cybercrime Helpline genannt, hat seit ihrer Gründung bereits 2.080 Mal in Anspruch genommen werden können. Mit der zunehmenden Zahl an Internetbetrügereien ist es entscheidend, dass die Bevölkerung Unterstützung erhält und nicht allein gelassen wird, erklärte Jörg Neumayer (SPÖ), der Initiator der Helpline.
Der Anstieg der Internetkriminalität stellt ein wachsendes Problem dar, weshalb die Helpline als erste Anlaufstelle dient, um Betroffenen erste Hilfe anzubieten und sie an professionelle Beratungsstellen weiterzuleiten. Dabei wurde ein alarmierender Trend festgestellt: Im laufenden Jahr entfielen etwa 55 Prozent der Anrufe auf Betrugsfälle, während Phishing und Erpressungsversuche bei jeweils 11 Prozent der Anrufe die Gründe für die Kontaktaufnahme bildeten.
Die Zahlen sprechen eine deutliche Sprache
Die Entwicklung der Cyberkriminalität zeigt ein besorgniserregendes Bild: laut dem Cybercrime-Report 2023 des Bundeskriminalamtes stieg die Zahl der angezeigten Fälle von 28.434 im Jahr 2019 auf beeindruckende 65.864 im vergangenen Jahr. Gleichzeitig sank die Aufklärungsquote von 35,8 Prozent auf 31,6 Prozent, was eine erschreckende Tendenz darstellt. Dies weist darauf hin, dass trotz steigender Kriminalität, immer weniger Straftaten aufgeklärt werden.
Häufige Methoden, die von Kriminellen angewendet werden, sind unter anderem der sogenannte Tochter-Sohn-Trick über WhatsApp oder Betrugsmaschen im Bereich der Liebes- und Investmentangebote. Auch die Betrugsmasche mit falschen Polizeibeamten ist weit verbreitet. Die Dunkelziffer in diesem Bereich wird als besonders hoch eingeschätzt, da viele Betroffene aus Scham oder Angst vor Stigmatisierung nicht zur Polizei gehen, um Anzeige zu erstatten.
Die Cybercrime Helpline hat sich als äußerst hilfreich erwiesen, um den Menschen in Wien eine Orientierung in diesen schwierigen Zeiten zu geben. Sie bietet keine tiefgreifenden Diagnosen an, leitet die Ratsuchenden jedoch an kompetente Stellen wie den Konsumentenschutz der Arbeiterkammer Wien oder den 24-Stunden Frauennotruf der Stadt Wien weiter, insbesondere für Frauen, die Opfer von Cybergewalt geworden sind.
Die Maßnahme zur Einrichtung dieser Helpline ist angesichts der komplexen und sich ständig weiterentwickelnden Bedrohungen durch Internetkriminalität wichtiger denn je. Es sind nicht nur Privatpersonen betroffen; auch Unternehmen sehen sich zunehmend mit Cyber-Betrügereien konfrontiert.
Für aktuelle Informationen und Unterstützung können sich Interessierte direkt an die Cybercrime Helpline wenden, die als essentielle Ressource in der wachsenden digitalen Landschaft dient. Mehr zu den Hintergründen und der Entwicklung der Cybercrime-Helpline finden Sie in einem aktuellen Bericht auf www.meinbezirk.at.